Work.Land.Life - Das Tagebuch zum Projekt

Work.Land.Life - Das Tagebuch zum Projekt

Tag 14 - Start der Bayerischen Gründungstage 2024 

Di, 14.05.2024, Gründen, Nachfolge & am Abend eine Jazz Session

Es gibt Tage, da braucht es gar nicht mehr. So ein Tag war heute. 

Heute begannen die Bayerischen Gründungstage 2024 und ich werde die nächsten drei Tage für Gründerinnen und Gründer aus der Region im Nordwald Space in Nordhalben, inmitten des schönen Frankenwaldes, vor Ort sein und stehe allen Interessierten für ein kostenfreies Erstberatungsgespräch und bei Fragen rund um die Themen Existenzgründung, Nachfolge, Businessplan und Finanzierungsthemen als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung.

Dies ist neben einem Besuch vor Ort auch telefonisch oder per Videochat möglich. Details dazu findest du auf der Website des Nordwald Space oder auf meiner Website unter Kontakt.

Der Tag an sich verlief recht unspektakulär im Büro und ich konnte darüber hinaus einige Sachen wegarbeiten. Zum Ende des Arbeitstages hin stand noch ein letzter Termin im Kalender, eine Videokonferenz mit Frank auf der einen Seite und zwei Gründern auf der Anderen, welche die Nachfolge eines bestehenden Pflegedienstes anstreben und wir tauschten uns zur Vorgehensweise sowie den Rahmenbedingungen aus. 

Frank möchte ich dir an dieser Stelle kurz vorstellen. Er ist Steuerberater aus Leimen (bei Heidelberg) und auf Pflegeberufe, Pflegedienste und Pflegeheime spezialisiert.

Mit Frank darf ich mittlerweile schon 9 Jahre zusammenarbeiten und möchte mich auf diesem Wege einmal ganz herzlich bei dir bedanken. Da ich weiß, lieber Frank, dass du dieses Tagebuch hier liest und verfolgst, darf und möchte ich es auch so direkt sagen.

Was aber noch viel schöner ist; ich darf dich bald mit deinem Mitarbeiter Christofer in Nordhalben begrüßen. Welches Wochenende das ist und was es damit auf sich hat, das erzähle ich allen anderen Lesern in den nächsten Tagen.

Viel spannender war der jetzt noch folgende Abend. Denn nach dem Ende der offiziellen Bürozeit wollte ich raus. Die Beine vertreten, das schöne Wetter auskosten, vielleicht runter nach Wallenfels fahren und etwas Essen gehen. Martin aus Steinwiesen hatte leider keine Zeit, ihn hatte ich zuerst gefragt und so war ich auf den Weg in mein Zimmer, um meinen Autoschlüssel zu holen und mich auf den Weg zu machen. 

In unserem Co-Living Trakt liegt das Zimmer von Klaus am Ende der Treppe, was in dem Falle der Anfang jener für mich war. Seine Tür nur angelehnt, klopfte ich und schaute bei ihm rein. Er war gerade dabei, sich fertig zu machen und auf dem Weg nach Hof zu einer Jazz Session. Man muss wissen, dass Klaus ein begnadeter Musiker ist und Jazz einst studiert und bereits auch in NYC in den einschlägigen Clubs gespielt hat. 

Diese Session konnte und wollte ich mir nicht entgehen lassen. Also alle Pläne über den Haufen geworfen, eine Jacke und den Geldbeutel geschnappt, ab ins Auto gesprungen und mit nach Hof ins KKH, das Kunstkaufhaus, gefahren. 

Mein Hunger war zwischenzeitlich angewachsen und ich dachte so bei mir; ich werde im KKH etwas (zu) essen (bekommen). Wie heißt es so schön? Der Wunsch war der Vater des Gedanken? Lange Rede... es gab nichts mehr. Die Küche hatte zu, weil Personalmangel. Der Inhaber, welcher auch der Koch war, stand statt dessen am Tresen und zapfte Bier.

Der Abend war grandios. Es waren zahlreiche Musiker zusammen gekommen und so entstand aller paar Stücke eine neue Zusammensetzung, die immer wieder aufs Neue und trotz der sich nicht bekannten Persönlichkeiten einen wundervollen Einklang erzielten. Es war ein Genuss und vor allem eine Freude, dem zuzuhören. 

Klaus Gasteiger, sitzend im oberen Bild, stehend im unteren Bild. 

Um 22 Uhr musste die Session dann leider beendet werden. Lautstärke, Anwohner, die Gesetzgebung und so. Mir war es recht, hatte ich denn noch immer Hunger und auch Klaus war jetzt an einem Punkt, wo ihn frühere Kollegen gerne mal als "die Schlange" bezeichnet hätten. Die ganze Zeit nichts essen, dann aber eine ganze Kuh auf einmal. 

Also, noch etwas geplauscht mit dem ein und anderen Besucher des KKH, dabei auch unsere Geschichte vom Work.Land.Life erzählt und tolle Menschen kennengelernt. Im Anschluss alle Instrumente wieder verpackt und im Van verstaut und ab gen Nordhalben mit dem festen Vorsatz, unterwegs noch etwas zu finden und etwas zu essen. Allein mit einem Döner wären wir fein gewesen. Wären. Du ahnst es schon....

Wir haben nichts gefunden. Nichts. Und je weiter raus auf's Land es ging, desto weniger - so war uns klar - stehen unsere Chancen. Wir waren gar bereit uns auf das Restaurant zum goldenen Bogen einzulassen, nur um etwas zu Essen zu bekommen. Wir sahen nur keines. Auch keinen Mitbewerber. Der Hunger wuchs.

Kurz nach 23 Uhr kamen wir wieder in Nordhalben an und fuhren direkt zum Restaurant Wagner durch. Licht aus. Klappe zu. Gleiches bei der Post ein paar Häuser weiter, in welchem wir zuletzt gut gegessen hatten. Ausgewachsener Hunger!

Was dann folgte... ich weiß nicht, ob es gut ist, das zu erzählen oder nicht? Ernährungsberater schlagen jetzt die Hände über dem Kopf zusammen und was Sjard Roscher dazu sagen würde, will ich besser gar nicht wissen ;)

Klaus hatte noch ein Päckchen Nürnberger Bratwürste im Kühlschrank. Dazu Kartoffelsalat. Und natürlich Ketchup, und garantiert nicht den zuckerfreien. Senf gab es keinen, der steht jetzt einmal mehr auf der Einkaufsliste. 

Das Ende vom Lied, wir haben es uns des Nachts so richtig fettig gegeben. Zucker und Fett, aber ein zufriedenes Lächeln im Gesicht. Ob wir dabei ein schlechtes Gewissen hatten? 

Nein!

 

Tag 13 - Neuzugang im Space - zumindest in kulinarischer Hinsicht und passend zu Oberfranken

Mo, 13.05.2024, Malz - das "Elixier Oberfrankens" einmal anders

Bevor ich gleich zum "kulinarischen" Neuzugang im Space Universum zu sprechen komme, noch eine Ergänzung zur Vorstellung der Nordwald Space Arbeitsplätze von gestern.

Wer hier aus der Ecke stammt, hat es freilich sofort bemerkt, manch anderer - zumindest der älteren Semester - wird sich auch noch daran erinnern... die alten Schulbänke aus Holz, die hier im Space überall noch vorzufinden und auch in Benutzung sind.

Marie mag diesen Platz. Zumindest sehe ich sie hin und wieder hier sitzen, wenn auf dem Weg ins "Turmzimmer", in welchem die Filterkaffeemaschine steht.

Wie schon berichtet, sind der Co-Working Space sowie die Co-Living Appartements in der ehemaligen Grundschule von Nordhalben entstanden. Und so verwundert es nicht, dass hier und da noch alte Relikte dieser Zeit vorzufinden und auch im Einsatz sind. Seien es die Schulbänke oder die Stühle und selbst die große Tafel ist im Gebrauch. Und wer erinnert sich da jetzt nicht voller Freude oder Graus an das (un)freiwillige Tafelwischen oder jene kratzig schiefen Töne, welche entstehen, wenn man mit der Kreide etwas falsch aufsetzt...

Jedenfalls wurden die Schulbänke einst hier in der Region produziert und hergestellt. 

Die Ama Objektmöbel GmbH & Co.KG war einst in Nordhalben ansässig. Marie war es nicht. Welcher Nordhalbener, der einst hier die Schulbank drückte, erkennt sein Gekritzel wieder? 

Doch nun zum "Neuzugang". Indirekt zog Alex von malzit heute bei uns ein. Alex ist der Geschäftsführer der Malzwerk Anhalt GmbH mit Sitz in Coswig / Anhalt. Als ich mit Alex zuletzt in einem Meeting war, schrieb mir parallel Rob, der Malzschmied. Und zack war der Gedanke "Malz und Malz gesellt sich gern" entstanden. Passend zum Thema Malz im Zusammenhang des Bier brauen mit Rob Smith, kam heute eine Sendung von malzit für unsere Gruppe und für Rob zum probieren. 

Und ohne vieler eigener Worte, möchte ich Alex kurzerhand zitieren: 

"Mit malzit kannst du ein ganz neues Frühstückserlebnis genießen. Durch unser innovatives, patentiertes Herstellungsverfahren sind wir in der Lage, dir einen frisch malzigen Aufstrich anzubieten, den es so nicht noch einmal gibt. Alle unsere Produkte sind vegan, und unsere Zutaten sind aus regionalem, biologischen Anbau.

Du wirst die Natürlichkeit förmlich schmecken ;)"


Danke Alex für deinen Support. Ich habe schon heraus gehört, dass es geschmacklich großen Anklang findet. In die Malzschmiede fahre ich dieser Tage noch einmal und bringe Rob deinen leckeren Brotaufstrich vorbei. Ich bin schon gespannt, wie er es finden wird. Bis dahin wünsche ich dir im Malzwerk viel Erfolg und gute Geschäfte. 

 

Tag 12 - Vorstellung des Nordwald Space Teil 2

So, 12.05.2024, Wie schaut es eigentlich hier im Space aus?

Es ist der zweite Sonntag seit meiner Ankunft. Ich habe den Sonntag tatsächlich damit zugebracht, einiges wegzuarbeiten, was liegen geblieben oder mit Fristen versehen war. Darüber hinaus habe ich an der inhaltlichen Ausarbeitung meiner beiden Workshops gearbeitet, welche ich hier im Nordwald Space in der Kronacher Str. 9 in 96365 Nordhalben zum Thema Businessplan erstellen am Sa, 18.05.2024 und am Mi, 29.05.2024 anbiete. Es sind bereits erste Anmeldungen eingegangen und ich freue mich schon sehr darauf. 

Die Konferenzräume, in welchen diese Workshops stattfinden werden, habe ich dir ja bereits vorgestellt. Heute möchte ich dir die weiteren Räumlichkeiten des Spaces zeigen, damit du einen Einblick als auch Eindruck von allem hier bekommst.

Die Konferenzräume habe ich dir ja bereits vorgestellt. Heute möchte ich dir die uns zur Verfügung stehenden Arbeitsplätze zeigen.

Beginnen wir in der zweiten Etage: 

Dieser Space in der zweiten Etage bietet für wenigstens 3 bis 5 Arbeitsplätze mit der derzeitigen Bestückung Platz. Weiter geht es über eine Zwischen-Etage, in den dritten Stock.

Auf dieser Zwischenetage ist wenigstens ein Arbeitsplatz, der, wie du richtig siehst, eine alte Schulbank aus Holz ist. An diesem Tisch saßen sicherlich schon so manche Nordhalbener. Vielleicht war es der Bäcker, der Schreiner oder gar der Bürgermeister? 

Doch gehen wir weiter in die 3. Etage. Dort angekommen, schaut der Space so aus: 

In diesem Space habe ich bisher noch gar nicht gesessen. Wir wechseln immer mal durch, wobei der ein und andere schon seinen festen Platz mag. Ich bin da flexibel und wo es mir gerade gefällt, richte ich mir einen Platz ein. In dieser Etage allerdings bin ich dennoch wenigstens 2x täglich. Warum? Nun, in diesem Büro gibt es, wie in jedem Space, eine kleine Küchenzeile.

Und auf dieser Etage steht die einzige Filterkaffee-Maschine im ganzen Space. Also bin ich 1x dort, um den Kaffee anzusetzen und während er durchläuft, richte ich meinen Arbeitsplatz ein, gehe zum Bäcker die Straße hoch und dann bin ich zum 2x da, um mir (m)einen Kaffee zu holen. Und mit diesem Gedanken wünsche ich auch dir einen guten Start in den Tag. 

Tag 11 - Borkenkäfer, Aufforstung und die Stille bei Nacht

Sa, 11.05.2024, Vom Frankenwald, den Folgen der Trockenheit & den Aktivitäten der zukünftigen Bewirtschaftung, Marktgemeinde Steinwiesen

Wer durch den Frankenwald spaziert oder radelt, wird eine wunderbare Landschaft und tolle Plätze vorfinden. Zur Realität gehören aber auch ganze Waldflächen und Gebiete, auf welchen der Borkenkäfer all sein vernichtendes Können unter Beweis gestellt hat und große Flächen hinterlassen hat, welche es jetzt wieder aufzuforsten gilt. 

So ging es heute für uns raus in den Forst und zusammen mit Florian Beierwaltes, dem Gründer der Lignum Forst Management GmbH, durften wir vieles erfahren, lernen und schlussendlich auch selbst einige neue Baumsetzlinge auf der Parzelle der Marktgemeinde Steinwiesen ausbringen. 

Florian Beierwaltes (2.v.l.) sowie der Bürgermeister der Marktgemeinde Steinwiesen (3.v.l.) und die Teilnehmer des Projektes Work.Land.Life mit Organisatorin Sandra Wolf (1.v.r.)

Für mich waren die Informationen und Hintergründe zu Subventionspolitik in der Wald- und Forstwirtschaft ebenso interessant wie auch die Vorgehens- und Herangehensweise bei einer Aufforstung. Über Sinn und Unsinn von politischen Ansätzen und Verfehlungen - auch und gerade in Sachen Subventionspolitik möchte ich besser kein Fass aufmachen, da reicht ein Blick nach Berlin, um das desaströse Ausmaß an Inkompetenz und verstörter Logik zu erfassen.

So wie es im Handwerk die Meisterpflicht für gewisse Handwerke gibt oder für bestimmte Berufsgruppen eine Zulassungsvoraussetzung benötigt wird, so braucht es meiner Meinung nach auch eine Kompetenzbefähigung und Nachweise für Regierungsvertreter. Dies darf parteiübergreifend verstanden werden. Die Versäumnisse reichen weit zurück. 

Es liegen seit Jahrzehnten Fakten auf dem Tisch, passiert ist wenig und wird nicht viel mehr, wenn nicht vor Ort mit viel Eigeninitiative selbst in die Hand genommen. Und das geschieht in einigen Teilen des Landes, mit tollen Beispielen und ebenso hier im Oberen Rodachtal - Hand in Hand mit der hiesigen Kommunalpolitik, wo der Bürgermeister auch selbst zum "Göttinger Fahrradlenker" greift und Bäume pflanzt, was ich als ehrlich empfand, da keine TV-Kameras oder sonstigen Pressevertreter vor Ort waren, es also kein gestellter Termin war, sondern es ernsthaft um den Bestand und somit auch um die Attraktivität der Erholungs- & Urlaubsregion, aber auch um den Wirtschaftswald, welcher ein Stück weit die DNA dieser Region darstellt, geht.

Wer jetzt rätselt, was ein Göttinger Fahrradlenker ist, dem sei gesagt, dass es sich hierbei um einen speziellen Pflanzspaten (rechts im Bild) handelt, der einst von Studenten an der Universität Göttingen entwickelt wurde. 

Nach dem Pflanzen der Baumsetzlinge zog es die einen aus unserer Gruppe direkt wieder in den Wald, um an einer hier angebotenen Kräuterwanderung teilzunehmen.

Mich zog es zurück in den Space, da noch einiges zu erledigen und vorzubereiten. So finden kommende Woche, wie gestern berichtet, die Bayerischen Gründungstage statt, ebenso habe ich zwei Businessplan-Workshops geplant, welche ich am feinjustieren bin und darüber hinaus habe ich ja noch meinen Studiengang "Sustainable Finance", der meine Aufmerksamkeit erfordert.

Gegen 22 Uhr neigte sich dann aber auch mein Tag dem Ende zu und ich begab mich zum Ausklang auf einen Spaziergang durchs Dorf raus auf die Wiesen und Felder sowie in den Wald. 

Es war anfangs noch herrlich mild und so tänzelte nur der Wind durchs Geäst und durchbrach hin und wieder die Ruhe und absolute Stille, welche sich in dieser Nacht ausgebreitet hatte. In Sachen Polarlichter hatten meine beiden Mitbewohner Silke und Paul mehr Glück, dafür freue ich mich aber umso mehr über diesen erlebten Augenblick.

 

Tag 10 - Unternehmensnachfolge - (auch) ein Thema auf dem Land

Fr, 10.05.2024, Vom Gründen, Übernehmen, Erhalten und Erweitern

Ich habe zwischenzeitlich mehrere Unternehmer der Region kennenlernen dürfen. In zwei Gesprächen ging es ganz konkret um das Thema Nachfolge, Nachfolgeregelung und Übernahme resp. Weiterführung des aufgebauten Lebenswerkes. 

Dieses Thema ist bundesweit ein Thema und unterscheidet sich nicht zwischen Stadt und Land. Einzig, auf dem Land sind die Herausforderungen nochmal ein Stück größer. Das beginnt beim Fachpersonal und endet bei einem potentiellen Käufer und Nachfolger für das Unternehmen, sofern nicht in der Familie abbildbar.

Gestern habe ich mich also mit einem der beiden Unternehmer getroffen, bei welchen die Nachfolge auf dem Plan steht. Wir sprachen über die Herausforderungen ebenso wie über die Chancen und bestehenden sowie zu suchenden Optionen. Nächste Woche werden wir hier anschließen. Dann in einem erweiterten Kreis, was bestehende Netzwerke (Berater, Steuerberater, Banker, etc.) einschließt. Ich freue mich schon darauf und setze auf einen erfolgreichen Verlauf für alle Beteiligten. Vor allem für die Region.

Insgesamt ist mir aufgefallen, dass viele Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region höheren Alters sind und bereits jetzt feststeht, dass, wenn sich keiner findet, das Unternehmen definitiv schließen wird. Das betrifft den Einzelhandel und das Handwerk ebenso wie das produzierende Gewerbe. Hier schlägt der demografische Wandel nicht nur zu, sondern auch durch. Gerade auf dem Land wird dies sofort spürbar, viele Alternativen gibt es nicht. Oftmals gar keine. 

Hier sind neue Ansätze und Denkweisen gefragt. Einen Teil wollen wir, die Gäste des Nordwald Space, in den nächsten Wochen dazu beitragen. Aber selbst, wenn morgen eine Idee auf dem Tisch liegt, wird es noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis diese umgesetzt ist und greift. Das ist eine große Herausforderung für die Region. 

Gemeinsam mit Daniel Lerner, dem Leiter des Co-Working Space, überlegen und skizzieren wir Konzepte und Ansätze, wie wir - zumindest unseren Teil - aktiv dazu beitragen können. Ein Ansatz ist ganz klar die Vermittlung von Wissen. Wissen und Netzwerk. Das sind zwei Komponenten, welche Türen öffnen.

Oberfranken ist Innovationsort. Das möchten wir fördern und weiter ausbauen. 

Und so möchte ich auf die Bayerischen Gründertage, welche vom 14. bis 16. Mai 2024 stattfinden hinweisen. An diesen drei Tagen werde ich im Nordwald Space für Gespräche und Informationen rund um das Thema Gründung, Start-up, Unternehmensnachfolge resp. Unternehmensübernahme sowie zu Fördermitteln, Zuschüssen und Finanzierungsformen bereit stehen und auf deine Fragen eingehen. 

Wenn du nicht in den Space kommen kannst, stehe ich dir auch gerne für ein Telefonat oder einen Videochat zur Verfügung. Buche hier deinen Termin für ein persönliches Gespräch mit mir. Ich freue mich auf unseren Austausch.

Diese Möglichkeit der Terminbuchung steht dir natürlich jederzeit und auch außerhalb der Bayerischen Gründertage zur Verfügung. 

 

Tag 9 - Christi Himmelfahrt

Do, 09.05.2024, Ein Feiertag in Nordhalben

Mein Tag begann wie üblich recht früh. Für 09 Uhr war ein Meeting mit dem Team angesetzt, in welchem wir uns zum aktuellen Stand und unserer Aufgabenstellung (beschrieben in Tag 3) ausgetauscht und alle bisherigen Gedanken zusammen getragen haben. Darüber hinaus haben wir die nächsten Schritte und Termine abgestimmt.

Nach dem Meeting habe ich gefrühstückt, danach noch ein paar Sachen weg gearbeitet und um 13 Uhr ging es dann mit meinem Mitbewohner Klaus raus in die Natur. Erst zum großen Fliegenpilz, welcher in unmittelbarer Nähe zum Space liegt und gestern bei herrlichem Wetter und Sonnenschein auf einen Besuch und Blick ins Tal einlud. 

Danach ging es runter ins Tal, zum alten Bahnhof von Nordhalben. Dort gab es erstmal standesgemäß eine gute Grillwurst und ein Bier. Danach bin ich durchs Gelände gestreift und habe ein paar Bilder gemacht, ehe es in den alten Speisewagen auf ein Stück Kuchen und einem Pott Kaffee ging.

Das der Kuchen selbstgebacken war, brauche ich hier auf dem Land nicht extra erwähnen. Sehr lecker war er. Daumen hoch! 

Nach dem Zwischenstopp am alten Bahnhof ging es den Kapellenweg (K8) durchs Tal rauf in den Wald und wieder zurück. Und hier lasse ich einfach die Bilder sprechen, die dich einladen werden, doch auch einmal in den Frankenwald zu kommen. 

Nach der Rückkehr am späten Nachmittag im Space habe ich mit Daniel, dem Manager des Nordwald Space zusammen verbracht und wir haben über Marketing und Vertriebsideen gesprochen. Um 19:30 ging es dann in die Alte Post auf ein gutes Schnitzel mit Butterspätzle. Und wie es auf dem Dorf so ist, trifft sich alles irgendwann im Wirtshaus.

Und so trafen auch wir auf bekannte Gesichter, gesellten uns zum Tisch jener und kamen umgehend mit weiteren Bewohnern ins Gespräch und in den Austausch. Und so neigte sich der Abend entspannt dem Ende zu. Keinesfalls am Ende bin ich mit dem Projekt und so darfst du auf die nächsten Tage und den weiteren Verlauf gespannt sein. 

 

Tag 8 - Die erste Woche liegt bereits hinter mir

Mi, 08.05.2024, Pressekonferenz in Steinwiesen und Workshop in Nordhalben

Eine Woche. Heute ist es schon eine ganze Woche. Wahnsinn. Die Zeit rennt und die Erlebnisdichte war sehr hoch. Heute ging es da schon fast ruhig zu. Am Vormittag arbeitete ich was weg und um 14 Uhr gab es dann eine Pressekonferenz mit den Verantwortlichen des Projektes im Koberhaus in Steinwiesen.

Dazu zählten der Bezirkstagspräsident Henry Schramm, Regierungspräsident Florian Luderschmid, die Bürgermeister der Marktgemeinden Nordhalben (Michael Pöhnlein), Steinwiesen (Gerhard Wunder) und der Stadt Wallenfels (Jens Korn), der Geschäftsführer von Oberfranken Offensiv, Frank Ebert und Sandra Wolf, die Projektleiterin. Weiterhin anwesend waren Rainer Kober, Namensgeber des Koberhauses sowie großer Unterstützer des Landkreis Kronach mit zahlreichen Initiativen. Sandra Heinz vom Tourismusverband Oberes Rodachtal e.V., Daniel Lerner, Manager des Nordwald Space sowie wir Teilnehmer des Projektes. 

Danach ging es noch ein paar Einkäufe und Erledigungen tätigen, bevor es wieder zurück zum Space ging. Etwas essen und um 17 Uhr ging es dann bis 21:30 Uhr mit einem SEO-Workshop, gehalten von Daniel Lerner, weiter.

Im Anschluss trafen wir uns noch in der Lounge mit den meisten Mitbewohnern und ließen den Tag als auch die erste Woche bei einem Drink und Salzstangen Revue passieren.

 

Tag 7 - In der Privatbrauerei Malzschmied: Handwerkliche Tradition und unternehmerische Vision

Di, 07.05.2024, Privatbrauerei Malzschmied, Rob Smith, Wallenfels

Ein Gastbeitrag von Klaus Gasteiger.

Am verregneten Dienstag machte sich unsere achtköpfige Gruppe von Work.Land.Life auf den Weg zur Privatbrauerei Malzschmied in Wallenfels, einem Juwel des ländlichen Brauhandwerks, das von Rob Smith mit Leidenschaft und Hingabe geführt wird. Unsere Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern übertroffen, als wir einen tiefen Einblick in das traditionelle Brauhandwerk erhielten und sogar die Gelegenheit bekamen, unser eigenes Klöpplerinnenbier zu brauen.

Der Besuch begann mit einer herzlichen Begrüßung durch Rob Smith selbst, der uns mit stolzem Lächeln seine kleine aber feine Brauerei präsentierte. Die Atmosphäre war geprägt von einem Gefühl der Verbundenheit mit der Geschichte und den Traditionen des Brauens. Rob erläuterte uns jeden Brauschritt, von der Auswahl der hochwertigen Malze bis hin zur sorgfältigen Gärung und Reifung des Bieres.

Wir tauchten ein in die Welt der Maische, des Läuterns und des Hopfens, während Rob uns mit seinem tiefen Fachwissen und seiner Begeisterung für das Handwerk faszinierte. Jeder Schritt wurde mit Bedacht und Präzision ausgeführt, wobei die Qualität des Endprodukts stets im Mittelpunkt stand.

Im Bild von links nach rechts: Klaus, Paul, Rob und Lena.

Besonders inspirierend war jedoch Robs unternehmerische Vision, die hinter der Privatbrauerei Malzschmied steht. Trotz der Herausforderungen, denen kleine Handwerksbetriebe auf dem Land gegenüberstehen, hat Rob es geschafft, einen florierenden Markt für seine Biere zu erschließen, indem er auf solide Qualität und authentischen Geschmack setzt. Seine Hingabe zum Handwerk und seine Vision, das Brauen wieder zu einem integralen Bestandteil des ländlichen Lebens zu machen, verdienen höchste Anerkennung.

Als Höhepunkt unseres Besuchs durften wir selbst Hand anlegen und unser eigenes Klöpplerinnenbier brauen. Unter der fachkundigen Anleitung von Rob und seinem Team mischten wir die Zutaten, rührten die Maische und beobachteten gespannt, wie unser Bier langsam Form annahm. Es war ein unvergessliches Erlebnis, das uns nicht nur einen tieferen Einblick in das Brauhandwerk verschaffte, sondern auch eine Wertschätzung für die Kunst des Bierbrauens weckte. Nach der Zugabe der Hefe wird das Bier nun für ca. vier Wochen gären und wir sind gespannt auf die Verkostung Am Ende unseres Aufenthaltes Mitte Juni.

Rob Smith stammt übrigens aus Bingham - Nottinghamshire, England - der Partnergemeinde von Wallenfels. Über die 40-jährige Tradition der gegenseitigen Besuche von Big Bands und Musikkapellen der beiden Gemeinden fand er den Weg nach Wallenfels und ließ sich nach seiner Braumeisterausbildung schlussendlich hier vor einigen Jahren nieder. Aber das ist eine andere, spannende Geschichte…

Insgesamt war unser Besuch in der Privatbrauerei Malzschmied ein inspirierendes Erlebnis, das uns mit einer neuen Perspektive auf das Handwerk des Bierbrauens konfrontierte. Die Kombination aus traditionellem Know-how, unternehmerischer Vision und unerschütterlichem Engagement für Qualität macht Malzschmied zu einem wahren Juwel des ländlichen Brauhandwerks. Prost.

 

Tag 6 - Vom Landleben, dem Alltag und einer Maus

Mo, 06.05.2024, Ein Tag im Nordwald Space

Work.Land.Life I Landleben auf Probe. So die Überschrift, vielmehr der Titel des Projektes, welches ich derzeit mit sieben weiteren Teilnehmern begleiten darf.

Als fest stand, dass ich dabei bin und ich Freunden davon erzählte, kamen ganz offensichtlich Vorstellungen auf, die weitab derer Dinge sind, die mit dem Projekt einhergehen. Und so möchte ich dir heute einmal aufzeigen, was ich hier mache, was tatsächlich hinter dem Projekt steckt und wir mein Alltag im Allgemeinen aussieht.

„Bist du dann früh morgens im Stall Kühe melken oder musst du Unkraut zupfen?“ Diese beiden Fragen, rein stellvertretend, erreichten mich seinerzeit. Ich war anfangs irritiert darüber, weil davon nirgends zu lesen war und es ganz klar eine Assoziation von Landleben = Bauernhof zu sein scheint, bei welcher Kühe und Feld ganz automatisch dazu gehören.

Dem ist aber nicht so. Also klar, auf dem Land gibt es Felder, Wälder, Tiere. Aber im Nordwald Space, wo wir untergebracht sind und im speziellen in dem Projekt des Oberfranken Offensiv e.V. geht es um weitreichendere Dinge und strukturelle Ansätze. Das Projekt, das dem Demografie-Kompetenzzentrum Oberfranken angesiedelt ist, beschäftigt sich mit Themen des Leerstandes von gewerblichen sowie privaten Immobilien, mit Brachflächen, mit der Entwicklung von Verkehr oder der Umwelt und vor allem den demografischen Herausforderungen.

Wie in Tag 3 „Unsere Aufgabe“ beschrieben, sind wir 8 Teilnehmer, jeder mit anderen Schwerpunkten und Fähigkeiten ausgestattet, hier in der Region mit den drei teilnehmenden Gemeinden Nordhalben, Steinwiesen (Gastfreundlich) und Wallenfels (Natürlich), um Themen des Tourismus, der Gastronomie und in weiterführender Betrachtung, der Ansiedlung aufzugreifen und mit Ideen von Außen für neue Impulse zu sorgen.

Derzeit bereisen wir täglich die Gemeinden, unternehmen etwas und lernen eine Menge von Land und Leuten, um einen Eindruck zu erhalten, was es bereits gibt, was man bereits getan hat und was noch geplant ist, um darauf aufzusetzen.

Doch wie schaut mein Tag hier nun aus?

Zwischen 06:00 – 06:30 werde ich wach, stehe auf und begebe mich ins Bad. Während der erste Kaffee durchläuft, höre ich mir den „Handelsblatt Today“-Podcast mit den aktuellen Entwicklung und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft an. Die kompakt zusammengefassten Informationen dauern meistens um die 30 Minuten. Gegen 07:30 / 08:00 bin ich dann an meinem Arbeitsplatz im Space und schreibe für gewöhnlich als Erstes diesen Eintrag hier zum Vortag.

Je nach Wochentag oder was geplant ist, beginnt dann überall im Space entsprechendes Leben. Hier schlägt eine Tür, dort vernimmt man das Gespräch der Kollegen. Die Stimmen nehmen zu, ebenso der Kaffeeduft, welcher sich im ganzen Haus verteilt. Und dabei gehen ich und meine Mitbewohner unserer ganz täglichen Arbeit nach. In etwa so, wie wenn wir alle Home-Office haben.

So schaut mein Arbeitsplatz im Space aus. Ich habe mich heute im Konferenzraum 1 niedergelassen. Dieser kann auch komplett bestuhlt oder für entsprechende Meetings individuell zusammengestellt werden.

Bei der Gelegenheit möchte ich dir auch direkt den im Space zur Verfügung stehenden Konferenzraum 2 vorstellen.

Die anderen Räume im Nordwald Space, dem Co-Working und Co-Living Space in Nordhalben stelle ich dir im weiteren Verlauf noch ausführlich vor.

Mein Tag besteht also aus zahlreichen Telefonaten, Abstimmungen und Organisation von Terminen, dem Ausfüllen von Anträgen oder dem Erstellen von Business- und Finanzplanungen. Darüber hinaus findet Akquise statt, neue Mandanten melden sich und wir vereinbaren Erstgespräche und (virtuelle) Termine, ich beantworte meine E-Mails und was sonst an Aufgaben, vieles unvorhergesehen, so reinkommt.

In der Mittagspause bin ich kurz zum Nordwaldmarkt gelaufen und habe frisches Obst gekauft, während Klaus einen Couscous-Salat zubereitet hat und wir im Anschluss zusammen mit Sandra gegessen haben.

Danach ging es für mich wieder an meinen Arbeitsplatz bis ca. 17:30 Uhr. 10 Minuten später ging es dann auch schon zum nächsten gemeinsamen Termin mit Steinwiesen AKTIV, einem Verein, der sich für seinen Ort einsetzt und mit welchem wir im Austausch zu einer aktuellen Planung sind.

Gegen 22:00 haben wir dann die Veranstaltung so langsam ausklingen lassen, uns von unseren Gastgebern verabschiedet und sind gemeinsam die Rückreise der ca. 11 km zurück von Steinwiesen nach Nordhalben angetreten.

Fun Fact: Wir sind bei den Veranstaltungen oft gemeinsam mit dem 9-Sitzer Vito-Bus unterwegs. Klaus und ich sind meistens die Fahrer. Und dann gibt es noch eine Position; die Rechtsaußen. Die Rechtsaußen-Position beschreibt jene Person, die (der Bus hat vorn drei Plätze) außen sitzt und eine ganz spezielle Aufgabe hat. Im Grunde nur eine; nach Rotwild Ausschau halten, was bei Dunkelheit die Straßen auf dem Land queren könnte. Davon ist uns zwar in den ganzen Tagen bisher noch keines untergekommen, aber das Raunen der überwiegend weiblichen Mitfahrer, als einmal eine Maus sichtbar die Straße querte, war unüberhörbar. Die „arme“ Maus blieb glücklicherweise in der Mitte der Fahrbahn sitzen, ihr ist nichts passiert. Aber seither ist die Rechtsaußen-Position angehalten, (auch) auf Mäuse zu achten. Landleben auf Probe. 

 

Tag 5 - Kultur erleben

So, 05.05.2024, Klaviermusik und Künstlerhaus

Der Sonntag, ein verregneter Tag in Nordhalben, war von einem gediegenen Start geprägt. Paul hatte etwas zum Frühstück vorbereitet, zwei Nordhalbener Jugendliche schauten auf einen Kaffee im Space vorbei und ich habe mich nach dem Frühstück in einen der Arbeitsräume, welche ich dir im Verlauf noch vorstellen werde, zurück gezogen und ein paar Sachen weggearbeitet. Danielle, meine Mitbewohnerin im Nordwald Space, tat es mir gleich. 

Gegen 14 Uhr haben wir dann allerdings die Rechner kurz ausgemacht, um ein paar Meter die Straße hoch in den "Konsum 36" zu gehen. Der Name lässt es erahnen. Früher ein kleiner Lebensmittelmarkt (Konsum), danach war es ein Getränkemarkt, mittlerweile ist es ein Kunst- & Kulturtreff mit einer kleinen Galerie und einem Shop darin.

Jeden 1. und 3. Sonntag im Monat gibt es dort den Kaffeeklatsch bei Klaviermusik und so hat es auch uns (Klaus, Paul, Danielle und mich) auf ein Stück selbstgebackenen Kuchen sowie eine frische, noch ofenwarme Zimtschnecke, dazu frischen Kaffee, einen Tee oder - so meine Wahl - einen Espresso hingezogen. Bei entspannter Klaviermusik kamen wir auch mit den Einheimischen ins Gespräch. Und es gab ein Wiedersehen mit Falko. Falko ist der Hunde einer Dame aus dem Ort, welchem ich zuvor schon einmal auf der Straße begegnet und ins Gespräch gekommen war. Mit der Dame. Falko habe ich nur gestreichelt. 

Nach dem Ausflug in den Konsum 36 ging es für mich nochmals kurz in den Space, während Paul zum Sportplatz radelte und Daniel, dem Leiter des Nordwald Space, welcher in der hiesigen Mannschaft spielt, zumindest in der ersten Halbzeit zuschaute. Denn die zweite verbrachte er mit Klaus und mir im "Max Haus". Das Max Haus ist das Kulturhaus Nordhalben, in welchem um 16 Uhr eine Lesung verschiedener Autoren (vorrangig aus der Region) stattfand. Das Thema dabei war die Kindheit und dabei vor allem die Schulzeit. Das Erlebte. Die Beschreibung der damaligen Zeit mit all ihren Eigenheiten und Herausforderungen sowie die Geschichte von den Wünschen und Träumen von damals und dem daraus Entstandenen. 

Es war sehr kurzweilig, unterhaltsam und interessant gleichermaßen. Nicht nur einmal musste ich - unweigerlich - auch in Bezug darauf, dass unser Co-Working und Co-Living Space in der früheren Schule untergebracht ist, an die Filme von Ludwig Thoma denken. Wer sie nicht kennt, der möge mal nach den "Lausbubengeschichten" schauen. Alternativ an die "Lümmel von der ersten Bank" mit Hansi Kraus und Theo Lingen denken. ;)

Die 36 steht übrigens für die Hausnummer, denn die Antwort ist, wie du sicherlich weißt: 42. 

 

Tag 4 - Willkommenswanderung

Sa, 04.05.2024, Willkommenswanderung in Wallenfels & KRONACH leuchtet

Heute ging es mit dem Team, Vertretern der Gemeinden und des Tourismusvereins sowie Bürgern der Region auf eine Wanderung durch den Frankenwald. Wir wanderten den Dörnach-Steig und kehrten in der Wanderhütte Herrgottswinkel ein. 

"WEITE ATMEN - auf Pfaden hinauf zum Herrgottswinkel und Einblicke in das Leutnitztal oder das Tal der Wilden Rodach haben, wo heute noch die Tradition der Flößerei erlebbar ist.

Weite atmen - Tiefe Wälder, helle Lichtungen, Hochflächen mit überraschenden Ausblicken: Wandern im Frankenwald eröffnet unerwartete Horizonte für Auge und Seele! Vor der Größe der Natur werden unsere alltäglichen Ängste und Sorgen nichtig und klein. Wir atmen Weite und finden zu uns selbst."

So steht es in der Beschreibung zu dieser Wanderroute auf der Seite des FRANKENLAND TOURISMUS. Und so lasse ich es stehen und dafür lieber Bilder und aufgenommene Eindrücke sprechen. Auf der verlinkten Website findest du alle Infos sowie eine Karte zu dieser Tour, falls du diese für dich planst. 

Am Abend ging es dann nach Kronach. Es war der letzte Abend und somit für uns die letzte Gelegenheit "KRONACH leuchtet" zu erleben. Eingeladen und mit einer persönlichen Ansprache von Rainer Kober, dem Vorsitzender von KRONACH Creativ e.V., bekamen wir eine Führung des Deutsch- & Geschichtslehrers Dirk Eilers, welcher uns bei einem Rundgang durch die Oberstadt von Kronach so einige Geschichten auf sehr unterhaltsame Art und Weise vortrug.

Ich, und das darf ich sicherlich im Namen aller Teilnehmer sagen, bedanke mich bei den zahlreichen Menschen, die uns diese Erlebnisse ermöglicht haben. Darunter zählt das Team von Oberfranken Offensiv e.V. und hier allem voran Sandra Wolf, welche unser Projekt leitet und uns seit dem Tag der Bewerbung stets mit Rat und Tat zur Seite steht und eine verlässliche Ansprechpartnerin in allen Belangen ist. Weiterer Dank geht in diesem Zusammenhang an Sandra Heinz vom Tourismushaus und ihre wertvollen Informationen sowie ihre Zeit, die Touren für uns zu planen und uns entsprechendes Material zur Verfügung zu stellen.
Die drei Bürgermeister der Gemeinden Nordhalben, Michael Pöhnlein, Steinwiesen mit Gerhard Wunder sowie Wallenfels mit Jens Korn, stehen uns jederzeit zur Seite und waren oftmals bei den Veranstaltungen persönlich dabei oder sind mitgewandert und so bot sich die Gelegenheit des direkten Austausches zu den verschiedensten Themen, welche sowohl zu unseren Aufgaben zählen, aber auch darüber hinaus relevant sind. 

Doch jetzt genug der Worte. Ich lasse Bilder und Eindrücke sprechen. Genieße diese und habe ein tolles Wochenende. 

Willkommenswanderung @Dörnach-Steig


KRONACH leuchtet

 

Tag 3 - Unsere Aufgabe

Fr, 03.05.2024, Die Herausforderung meistern, Nordhalben

Im letzten Jahr stand das Projekt Work.Land.Life mit dessen Teilnehmern vor der Herausforderung, den Leerstand in Nordhalben zu erfassen und Ideen zu entwickeln, was sich daraus machen und wie sich der Leerstand nutzen lassen kann? 

Die Herausforderungen für unser Team dieses Jahr sind, auf die drei teilnehmenden Gemeinden Nordhalben, Wallenfels und Steinwiesen bezogen, Ideen und Lösungsansätze zu entwickeln, welche die folgenden Themen aufgreifen: 

Thema 1) Weiterentwicklung bestehender touristischer Angebote 

Der Frankenwald ist als Wanderwald mehrfach prämiert und ausgezeichnet. Er verfügt über zertifizierte Wege und Gastgeber und bietet als Naturpark Erholung pur.

Das Obere Rodachtal ist dabei das Herzstück des Frankenwaldes mit einer Kapazität von derzeit 466 Betten. 

Bestehende Angebote, welche weiterentwickelt werden sollen, sind derzeit:

a) Lieblingsplätze Oberes Rodachtal
b) Erlebnisweg in Steinwiesen
c) Kraftorte im Leutnitztal

Ab Juni wird ein Wald-Aktivpfad eröffnen und hinzukommen. 

Thema 2) Gastronomie

Auch das Obere Rodachtal hat mit einer Entwicklung zu kämpfen, die bundesweit sicht- und spürbar ist. Das ist eine Gemengelage aus Gastronomiesterben, zu wenig Personal, keine Nachfolge und der Preisdruck. 

Viele Betriebe haben ihren Service bereits eingestellt und so steht manch Wanderer vor einer geschlossenen Wirtschaft, Hütte oder Biergarten. Hier werden Konzepte und Lösungen gesucht, um neben dem touristischen Angebot ein "kulinarisches" zu erhalten, zu sichern oder auch wiederherzustellen. 

Dabei sind die drei Gemeinden kein Einzelfall und längst ist nicht nur das Land(leben) davon betroffen. Auch in (Groß)Städten ist diese Problematik zu erkennen, greift um sich oder stellt die Handelnden vor große Herausforderungen. 

Vorstellung der Tourismusregion Oberes Rodachtal von Sandra und Austausch aller Teilnehmer des Work.Land.Life-Projektes in der Lounge des Co-Working Space in Nordhalben. 


Nach dem Meeting gingen wir alle unseren regulären Jobs nach und waren auf die verschiedenen Räume im Nordwald Space verteilt. Einige von uns stiegen aber auch direkt ins Thema ein und gingen die Herausforderungen an. Dabei wurden erste Ideen skizziert und Umsetzungen entworfen. 

Lena, wie sie gerade die "Lieblingsplätze im Oberen Rodachtal" kartografiert. 

Ich bin für eine Vor-Ort-Begehung an die Ködeltalsperre gefahren und habe mir ein eigenes Bild zur Lage gemacht. Die Beschilderung vor Ort oder der geschlossene Biergarten wird dich jetzt sicherlich nicht so sehr reizen, stattdessen mag ich lieber einen Blick mit dir teilen, der einlädt, selbst einmal vorbei zu schauen. Wenn auch zum Zeitpunkt der Aufnahme Wolkenverhangen, ist es ein wunderschönes Ausflugsziel und bei Sonne und deren Spiegelung auf der Wasseroberfläche ein traumhafter Anblick. 

Da es sich um eine Trinkwasser-Talsperre handelt, gibt es weder Boots- und Schiffverkehr und auch keine Badegäste. Es ist einfach landschaftlich schön. Natur. Ruhe. Erholung.

Tag 2 - Gstopfta Rumm

Do, 02.05.2024, Rumm stopfen mit Uwe Eger in Wallenfels

Unser Tag 2 im Nordwald Space war tagsüber ohne Programm, so dass wir uns erst einmal einrichten und einleben konnten. Jeder schnappte sich einen Platz, ging seiner Arbeit sowie seinen Terminen nach und man traf sich gelegentlich an der Kaffeemaschine in der Küche. 

Beim Bezug der einzelnen Apartments und dem Einräumen der persönlichen Sachen war dann doch die ein und andere Sache, der ein und andere Artikel, der fehlte, nicht bedacht wurde oder vor Ort zu erwerben geplant war.

So fand sich eine kleine Gruppe zusammen, welche mit Sandra, der Organisatorin des Projektes, zum hiesigen Einkaufsmarkt liefen und dabei den Ort zu Fuß erkunden konnten. Der Einkaufsmarkt hat seine ganz eigene, nicht uninteressante Geschichte, welche ich euch zu lesen empfehle. Möglicherweise ist das ein Modell für andere kleinere Gemeinden und Kommunen, die von der Abwanderung resp. Schließung des letzten Marktes und der letzten Einkaufsmöglichkeit betroffen sind. 

Lies hier die Geschichte zur Entstehung des Nordwaldmarktes.

Nachdem wir ein paar Sachen eingekauft hatten, sind wir quer durch den Ort zurück und sind dabei auf einige Einwohner getroffen, welche uns alle herzlich begrüßt und willkommen geheißen haben. Dabei wurden wir direkt zur Chorprobe ebenso eingeladen wie zum Squash spielen im hiesigen Sportverein.

Nach diesem Ausflug zurück im Space gingen wir unseren regulären Aufgaben nach und jeder arbeitete für sich an seinen Sachen oder war weiterhin auf Entdeckungstour - zumeist mit dem Fahrrad. 

Am Abend stand dann eine gemeinsame Unternehmung in Wallenfalls, einer der drei teilnehmenden und gastgebenden Gemeinden an. Das "Rumm stopfen" beim Wirt der Egersmühle, Uwe Eger. Also alle in den uns zur Verfügung gestellten 9-Sitzer Vito-Bus und die 15 km nach Wallenfels gefahren. 

Zeitgleich trafen wir mit dem Bürgermeister Jens Korn, dem Bürgermeister von Wallenfels ein, welcher uns begrüßte und etwas zur Geschichte der Wallenfelser Tradition erzählte. Sinngemäß wiedergegeben: 

"Die „G’stopftn Rumm“ gehören untrennbar zu Wallenfels und seiner Geschichte. Früher lebten im Tal der Wilden Rodach hart arbeitende Flößer, Holzmacher oder Weber. Es waren arme Leute, die sich zu einem Großteil von dem ernähren mussten, was ihre kleinen Gärten hergaben. Allerdings sind die Böden der Region karg, nur robustes Gemüse gedeiht hier." (Quelle: wallenfels.de) 

Jens hatte noch eine Gemeinderatssitzung und verschwand, Wirt Uwe übernahm und wir hatten die Aufgaben des Abends: Rumm stopfen. 

Ankunft und Begrüßung durch Jens Korn (4. v.l.), Bürgermeister von Wallenfels und Uwe Eger (rotes T-Shirt), dem Wirt der Egersmühle und "Hüter der Tradition".


  
Vorbereitungen, welche darin bestand, das Gemüse zu schälen und in kleine Würfel zu schneiden.


Das "stopfen", der namensgebende Teil des Ganzen ist das Zerkleinern der vorgeschnittenen Würfel mit dem "Stopfmesser", welches durch wiederkehrendes "stopfen" in einem Kasten aus Hartholz, immer feiner zerkleinert wird. 

 
Abschließend kommen die klein gestanzten Gemüseschnipsel in ein Behältnis, es wird Salz hinzugefügt und mit einem Stopfer zusammengedrückt. Danach kommt ein Deckel drauf und das Ganz ruht für 5-6 Wochen. Danach ist es verzehrfertig. 

Nachdem die Rumm "gstopfta" waren, wurde bei herzhafter Küche und noch einem Bier aus Rob's Brauerei (über ihn werdet ihr noch lesen im Verlauf) ein frisch g'zapftes, während ich ein weiteres regionales alk-freies Scherdel Bier aus Hof probierte. 

Jens kam nach seiner Gemeinderatssitzung noch auf ein Floßmeister Pilsener 
dazu und so hatten wir noch einen entspannten Ausklang bei Erzählungen zur Historie des Ortes sowie der Geschichte der Flößer, von welcher er und Uwe einiges zu erzählen hatten. Gegen 22:30 ging es dann wieder zurück zum Space, wo wir in der Lounge einen Ausklang des Tages fanden. 

Wenn du jetzt mehr über die Wallenfelser Tradition der 
"Gstopfta Rumm", welche übrigens zu den 100 besten Genussorten Bayerns zählt, erfahren möchtest, so lege ich dir die Website der Stadt Wallenfels sowie folgenden Beitrag über Uwe Eger des BR (Bayerischer Rundfunk) ans Herz. 

Auf die Tradition. Auf Wallenfels. Auf Oberfranken. 

Zum Wohl!

Tag 1 - Ankunft

Mi, 01.05.2024, Ankunft in Nordhalben

Am 1. Mai begann mein Tag gegen 06:30 Uhr und dann hieß es erst einmal, dass Auto zu laden und alles für die kommenden 6 Wochen einzupacken. Wer mit dem Auto reist, kennt möglicherweise das Phänomen, dass irgendwie alles wichtig erscheint und noch einen Platz findet. Immer wieder fragend, was wohl meine Kollegen machen, welche mit dem Zug anreisen, stopfte ich hier noch was rein und dort noch was bei. Wozu nimmt man schließlich den Wagen? Dazu noch bei der aktuellen Wetterlage.

Gegen 12:00 ging es dann zum Aschaffenburger Hauptbahnhof, um Klaus abzuholen und mitzunehmen. Klaus ist ein Teilnehmer aus Mainz und hatte sein Gepäck bereits das Wochenende zuvor in den Space gebracht, so dass er jetzt mit leichtem Handgepäck reiste und Platz bei mir fand.

Wir hatten eine entspannte Anreise und sind nach knapp 260 km kurz nach 15 Uhr in Nordhalben angekommen. Erwartet wurden wir bereits von Daniel, dem Leiter des Nordwald Co-Working Space sowie einem Kamera-Team des ARD, die für die Sendung "Raus aufs Land" drehen. 

Nach der Begrüßung, dem freundlichen Willkommen heißen und einem ersten Kaffee, ging es auch direkt raus auf die Gass', um einen zweiten Eindruck vom direkten Umfeld zu bekommen.

Impressionen der unmittelbaren Umgebung

Die Kirche ließen wir im Dorf und machten uns zurück in den Space, wo nach und nach die weiteren Teilnehmer des Projektes eintrafen. 

Mit dabei sind neben Klaus und mir, Steffi aus Darmstadt, Silke aus Lübeck, Paul, Marie und Danielle aus Berlin sowie Lena aus München. 

Im Verlauf des späten Nachmittags haben wir unsere Zimmer bezogen und uns am Abend zum gemeinsamen Essen getroffen, was in einem gemeinsamen Austausch und Vorstellung der einzelnen Teilnehmer sowie zwei jungen Nordhalbener, die spontan vorbei kamen, ausklang.

Abschließend gab es noch eine Führung durch den Space und den zahlreichen Möglichkeiten des Schaffens, der Ausstattung und Technik, welche ich in den kommenden Tagen noch ausführlicher vorstellen werde. 

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