Tag 45 - Herzlichen Dank!
Fr, 14.06.2024, Projektende, Tag der Heimreise und Zeit, Danke zu sagen
Es ist soweit. Der letzte Tag des Projektes Work.Land.Life ist angebrochen und für uns verbleibenden 7 Teilnehmer geht es wieder nach Hause, was Mainz, Berlin, Darmstadt, Lübeck, München oder in meinem Falle nach Aschaffenburg bedeutet. Paul, unser achter Mitbewohner, war schon eine Woche früher aufgebrochen, da bei ihm noch eine Alpenüberquerung mit dem Fahrrad geplant war.
Beim packen geht mir durch den Kopf, was ich alles mitnehme - vor allem an Eindrücken und gesammelten Erfahrungen der letzten Wochen.
Voller Dankbarkeit darf ich auf diese wunderbare Zeit im Oberen Rodachtal zurückblicken. Dankbar, an dem Projekt teilnehmen zu dürfen. Dankbar für die Aufnahme in die Gemeinschaft und das überwältigende Rahmenprogramm. Dankbar für den Austausch zwischen allen Personengruppen, sei es zwischen uns Teilnehmern, den Projektverantwortlichen, den Bürgermeistern und Anbietern sämtlicher Aktivitäten, aber allem voran den Bürgern der Gemeinden Nordhalben und Steinwiesen sowie der Stadt Wallenfels.
Es waren unbeschreiblich schöne, interessante, erlebnis-, genuss- und erfahrungsreiche, kurzweilige, aber auch arbeitsintensive Tage, Nächte und Wochen, welche ich nicht missen möchte.
Die Aufnahme in die Gemeinschaft der drei teilnehmenden Städte und Gemeinden war sowas von herzlich, sowas von offen und von Freude geprägt, dass es nicht schwer fiel, in Kontakt zu kommen, welcher sich im Laufe der Wochen intensivieren sollte.
Das für uns auf die Beine gestellte Freizeit- und Lerne-die-Region-kennen-Programm war grandios und richtig Klasse. Herzlichen Dank dafür - vor allem an alle, die dazu beigetragen, dies mit geplant, ausgerichtet und uns überhaupt erst ermöglicht haben. Ich, und ich denke, ich spreche hierbei auch im Namen der anderen Probebewohner, haben die unwahrscheinlich geschätzt, genossen und sehr gerne dankend wahrgenommen.
Danke in diesem Zusammenhang für die unfassbar gute Organisation, die nahezu keine Wünsche offen ließ. Die ist insbesondere der Verdienst und der monatelangen Vorbereitung von Sandra Wolf zu verdanken, aus deren Feder das Work.Land.Life-Projekt stammt und welches sie unter dem Dach des Oberfranken Offensiv e.V., geleitet von Frank Ebert, umsetzen konnte.
Wenn 8 sich fremde Personen aufeinander treffen und dann sechs Wochen in einer Einheit untergebracht sind, zusammen arbeiten, gemeinsam Ausflüge unternehmen, kochen und Zeit verbringen, aber auch darüber hinaus zahlreiche Fragen und Wünsche und Dinge auftauchen, dann ist das manchmal nicht immer alles ganz so leicht, zuweilen herausfordernd. Wir haben es gemeistert.Insofern möchte ich mich vor allem auch bei meinen Mitbewohnern für die schöne, unterhaltsame und spannende Zeit bedanken, die ich mit euch verbringen durfte. Ich nehme aus den gemeinsamen, aber auch aus den zahlreichen Einzelgesprächen eine Menge mit. An Ideen, an Sichtweisen, an Blickwinkeln. Und auch an Rezept-Ideen und allem voran den Geschmack von Paul's Bananenbrot.
Es sind manchmal die kleinen Dinge, die erfreuen...oder eben besonders gut schmecken. Danke dir, Paul, aber auch allen Anderen für eurer Einbringen in der Küche und das Zubereiten von wirklich leckeren Mahlzeiten, der Einladung zum Essen oder dem Umgang mit dem Element Feuer am - von Jochen & Lena gesponserten - Weber-Kugelgrill. Und hier dürfen sich Jens, Daniel und Klaus feiern lassen.
Weil ich gerade Daniel erwähne. Er ist neben Sandra der zweite Anker im Space für mich und alle weiteren Teilnehmer gewesen. Manchmal wie ein echter Anker unter Wasser nicht sichtbar, aber da, wenn man ihn brauchte. So sorgt Daniel für einen reibungslosen Ablauf und durfte sicherlich auch so manches von uns mitnehmen.
Danke Daniel für deinen unermüdlichen Einsatz, für deine Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft. Danke, dass du den Space für die Einwohner der Gemeinden, insbesondere für Nordhalben, öffnest und ihn mit Leben füllst. Danke auch für dein Engagement der Vernetzung mit Vereinen und den Menschen vor Ort, die es mir und uns ermöglichte, schneller in Kontakt zu kommen.
Danke auch an alle meine Freunde und Kollegen, welche meiner Einladung gefolgt sind und mich resp. uns und insbesondere die Region besucht haben. Dies war mir eine besondere Freude und ich weiß das sehr zu schätzen. Von euren zahlreichen Rückmeldungen weiß ich, dass ihr eine schöne Zeit in einer tollen Region mit tollen Menschen erfahren und erleben durftet.
Abschließend geht ein herzliches Dankeschön an die Bevölkerung von Nordhalben, Steinwiesen und Wallenfels, welche uns so herzlich empfangen, aufgenommen und unterstützt hat. Ihr dürft auf eure Region und auf eure Traditionen stolz sein. Trotz aller Herausforderungen, die es in eurer Region gibt, möchte ich euch den Mut aussprechen, mit der Historie und Tradition im Rücken, den Blick nach vorn in die Zukunft zu richten. Bewahrt das, was das Obere Rodachtal ausmacht, orientiert euch aber auch im Hier und Jetzt, am Heute und am Morgen. Mitten in Deutschland, mitten im Frankenwald. Ihr habt eine tolle Ecke und ihr seid tolle Menschen. Es war mir eine Ehre sowie Freude, Gast bei euch gewesen zu sein.
Wer gerne mit mir im Austausch bleiben möchte, der ist jederzeit Willkommen und darf sich bei mir melden. Meinen Kontakt findest du auf dieser Webseite.
Doch nun heißt es erst einmal Abschied nehmen, Servus und Ade zu sagen. Von diesem tollen Projekt, von den tollen Teilnehmern, den Menschen vor Ort und allen Beteiligten drum herum. So möchte ich noch einmal Danke sagen. Gehabt euch wohl, passt auf euch auf und habt eine tolle Zeit - bis einst wieder - im Frankenwald.
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To be continued...
Tag 44 - Tag der Präsentation
Do, 13.06.2024, Wir präsentieren unsere Ergebnisse der Aufgaben aus den letzten 6 Wochen
Donnerstag früh. Ich war schon sehr zeitig wach. Mein erster Termin war für um 10 Uhr im Kalender stehend und fand im Space statt. So führte mein erster Weg zum Bäcker nebenan, um ein paar Brezeln und Laugengebäck dafür zu holen. Danach schnappte ich mir einen Kaffee und lief ein vorerst letztes Mal zum Pilz hinüber. Der Pilz, sicherlich hast du ihn schon oft auf Fotos und Bildern von mir gesehen, ist einer der Lieblingsplätze hier im Oberen Rodachtal und vom Space auch nur wenige hundert Meter entfernt. Oftmals war es mein Anlaufpunkt in den frühen Morgenstunden. Mit einem Kaffee und einer Brezel begab ich mich dahin, startete so in den Tag, bevor es danach ins Büro an den Schreibtisch oder ins Auto auf den Weg zu Terminen ging.
Um 10 Uhr kam Max von der PLANWERK STADTENTWICKLUNG aus Nürnberg, welche sich mit Leerstandsmanagement und Raumentwicklung beschäftigt und was das große Thema der ersten Work.Land.Life-Gruppe war. Ich selbst habe einige Jahre in einem Unternehmen der Immobilienwirtschaft damit zu tun gehabt und konnte - außerhalb unserer Themen in dieser zweiten Staffel - anknüpfen, meinen Erfahrungsschatz als auch mein Netzwerk nutzen und Impulse geben.
Am Nachmittag ging es dann noch einmal in den Nordwaldmarkt, ein, zwei letzte Sachen einkaufen, aber vielmehr, um mich von den Mitarbeitern zu verabschieden. In den sechs Wochen durfte ich diese kennen- und schätzenlernen.
Zurück im Space traf sich unsere Gruppe noch einmal mit Sandra und Daniel im kleinen Kreise, um ihnen ein kleines Geschenk von uns allen zu überreichen. Das Geschenk, welches wir den beiden, aber auch dem Space, dem Tourismushaus und auch uns selbst machten, waren Postkarten mit Motiven von uns Teilnehmern, welche wir in den vergangenen Wochen hier in der Region gemacht haben. Mit diesen Postkarten, welche wir selbst versenden, verschenken, welche aber auch z.B. im Tourismushaus mitzunehmen sein werden, möchten wir dazu beitragen, dass die vielseitigen Ansichten - und davon haben wir 8 Teilnehmer alle ganz eigene Blickwinkel gehabt - des Frankenwaldes ins ganze Land getragen werden. Neben dem Frankenwald als jeweiliges Motiv möchten wir damit aber auch den Nordwald Space promoten und uns für das tolle Projekt Work.Land.Life der Oberfranken Offensive bedanken.
Und noch während wir beisammen standen und die Karten überreichten, trafen die ersten Mitarbeiter von "Oberfranken Offensiv" ein. Kurze Zeit später kam das Catering, die ersten Gäste und dann ging es auch schon Schlag auf Schlag.
Hach, was ich dieses Ramba Zamba ja liebe. Action, Freunde, Action.
Es sind zahlreiche Gäste und Freunde der Einladung gefolgt und so füllte sich der Raum, in welchem wir präsentierten von Minute zu Minute.
Nach einer kurzen Begrüßung von Daniel Lerner, dem Nordwald Space Manager folgte die Begrüßung von Frank Ebert, dem Geschäftsführer von Oberfranken Offensiv und Sandra Wolf, welche das Projekt leitet. Beide stellten sowohl das Programm Work.Land.Life als auch die Herausforderungen der Region vor.Und dann ging es auch schon zur Sache. Der kurzen Vorstellungsrunde aller Teilnehmer folgte die Präsentation der Ideen aus den einzelnen Arbeitsgruppen zu den einzelnen Themenbereichen aus Tourismus und Gastronomie.
Stephie und Klaus moderierten in angenehmer Weise durch den Abend und durch die gemeinsame Präsentation.
Silke präsentierte Ideen sowie Gedanken zu den Lieblingsplätzen im Oberen Rodachtal...
Ich habe mich am Ende dem Thema aus betriebswirtschaftlicher Sicht genähert. Es gibt, wie vielerorts auch, große Herausforderungen bei der Unternehmensnachfolge. Das bezieht sich dabei nicht nur auf die Gastronomie, sondern ist branchenübergreifend zu sehen, aber Schwerpunkt hier war in diesem Moment die Gastronomie. So haben wir verschiedene Ansätze skizziert, die auf Umsetzbarkeit zu prüfen sind.
Nach der Präsentation unserer Gedanken, Ideen und Vorschläge kamen noch die drei Bürgermeister Michael Pöhnlein (Nordhalben), Jens Korn (Wallenfels) und Gerhard Wunder (Steinwiesen) zu Wort. Sie zeigten ihren Dank, überreichten uns Geschenke, die für die jeweiligen Orte stehen und luden uns ein, jederzeit wiederzukommen.
Im Anschluss wurde das Buffet eröffnet und zum gemütlichen Teil übergegangen.
Tag 42 und 43 - Die letzten Meter & Bier abfüllen
Di, 11.06. + Mi, 12.06.2024, Endspurt, Vorbereitung auf die Abschlusspräsentation sowie das Anfangs gebraute Bier abfüllen
Es wird nochmal sportlich auf die letzten Meter. Es stehen noch zahlreiche Termine im Kalender und parallel bereiten wir uns alle auf die Abschlusspräsentation am Donnerstag Abend vor.
Insofern bin ich tagsüber in Gesprächen oder den vorerst letzten Terminen in der Region unterwegs.
Ein Programmpunkt am heutigen Mittwoch war es, dass das an Tag 7 angesetzte und gebraute Bier durch uns Teilnehmer von Work.Land.Life heute abgefüllt wurde. Rob Smith füllt ab, während die Teilnehmer dabei unterstützt und die Kronkorken auf die Flaschen gedrückt haben. In diesem Bild war Stephie gerade dabei und Michael Wunder, 2. Bürgermeister von Nordhalben, schaut allen über die Schulter, ob es in Wallenfels bei einem solch - für Oberfranken wichtigen Thema - auch ordnungsgemäß zugeht ;)
Am Abend haben wir dann mit der gesamten Gruppe noch einmal gemeinsam gegrillt und alles verwertet, was der Kühlschrank noch hergab. So war es schlussendlich ein bunter Mix aus Salaten, Grillkäse, Würsten & Steaks, Kräuterbutter, Aufstrichen sowie ein Dessert, bestehend aus einer Mischung von Eis und frischem Obst in allen Ausführungen.
Es war ein schönes beisammen sitzen, essen und nochmals das ein und andere Highlight Revue passieren lassen. Mich zog es danach noch einmal auf eine kleine Runde und Spaziergang hinaus auf die Felder vor den Toren Nordhalbens. Dieser Spaziergang war ein stiller Abschied am vorletzten Abend. Denn der letzte, der morgige Abend, wird garantiert nicht still werden. Soviel steht schon heute fest.
Nur noch 2x schlafen.
Tag 41 - Die letzte Woche bricht an
Mo, 10.06.2024, Besuch der Kober Porzellanfabrik sowie der Freiwilligen Feuerwehr Steinwiesen
Es ist unfassbar. Es sind bereits über 5 Wochen wie im Fluge vergangen. Die letzte Woche brach heute an und am Freitag werde ich bereits wieder auf dem Heimweg sein.
Doch bis dahin ist nichts mit ruhiger Kugel, verschnaufen oder rumsitzen - im positiven Sinne. Denn auch die letzte Woche hält zahlreiche Angebote und Aktivitäten für uns bereit.
Und so beginnt der Montag um 09 Uhr mit einer Führung von Rainer Kober durch seine Porzellanfabrik in Steinwiesen. Wir Teilnehmer gewannen einen tollen Einblick hinter die Kulissen und erfuhren interessantes zur Entstehung und der Geschichte der Werke, mit all ihren Herausforderungen der damaligen Zeit. Nach der Besichtigung ging es zurück in den Space, wo bereits der nächste Termin anstand. Diesmal mit Markus Franz, dem Geschäftsführer vom Frankenwald Tourismus und Frank Ebert, Geschäftsführer von Oberfranken Offensiv. Beiden stellten wir unsere Ergebnisse der letzten Wochen vor und besprachen Ansätze der weiteren Vorgehensweise und Umsetzung sowie den Ablauf der Präsentation unserer Ergebnisse kommenden Donnerstag.
Am Abend ging es dann zur Freiwilligen Feuerwehr nach Steinwiesen, welche uns an ihrem Trainingstag die Gelegenheit bot, ihnen über die Schulter zu schauen. Dominik Welscher, 2. Kommandant, führte während der Übung seiner Kameraden durch den Abend. Es waren zwei Szenarien dargestellt, welche unterschiedlicher nicht sein konnten und die Gelegenheit boten, die zahlreichen Gerätschaften aus den beiden Einsatzfahrzeugen zum Einsatz kommen zu lassen. Während der Lösch- (Szenario 1) und Bergungsaktion (Szenario 2) erklärte Dominik die Taktiken, die Herangehens- und Arbeitsweise sowie die zum Einsatz kommenden Geräte und Ausrüstungsgegenstände.
Es war ein lohnenden und sehr informativer Blick hinter die Kulissen. Danke Dominik sowie seinen Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Steinwiesen für diese Möglichkeit und eure Bereitschaft.
An dieser Stelle möchte ich meinen Dank an alle Kolleginnen und Kollegen sowie Kameraden der Blaulichtfamilie aussprechen. Danke für euren Dienst und Einsatz!
Tag 39 und 40 - Ein phantastisches & unbeschreiblich erlebnisreiches Wochenende
Sa, 08.06. - So, 09.06.2024, Ein Workshop, Ausflüge und 2 weitere Tage Feuerwehrfest Nordhalben
Nach unserer Rückkehr am Freitagabend aus Wallenfels verschlug es uns alle noch auf das Feuerwehrfest in Nordhalben, was an diesem Wochenende begann. Es stand unter einem guten Stern, in Anbetracht des perfekten Wetters, welches gemeldet war. Und auch halten sollte, was es versprach. Sonne satt.
Der Freitag Abend gestaltete sich so angenehm, wie ich als auch meine Gäste ihn uns nicht hätten vorstellen können. Noch nie habe ich ein ganzes Festzelt mit Liederbüchern ausgestattet, gesehen, wobei Jung und Alt zusammen singen, während die Kapelle von Tisch zu Tisch zieht und die gewünschten Lieder anstimmt. Grandios. Es war eine tolle Stimmung in sehr angenehmer Atmosphäre, was auch meinem Besuch aus Frankfurt, Heidelberg und München sehr gefiel. So gut, dass Rosa und Nicole aus Frankfurt direkt eine Nacht verlängert haben, um am heutigen Abend noch einmal dabei sein zu können.
Der Samstag indes startete mit einem gemeinsamen Frühstück mit Daniel, Rosa, Nicole und mir, bevor wir uns dann dem ursprünglich für Freitag geplanten Workshop widmeten. Chrissi kam vom Hotel aus dazu und setze sich mit ihrem Laptop auf die Terrasse, um ein paar Sachen wegzuarbeiten. Frank und Christofer nutzten die Zeit für eine Brauereiführung in Kulmbach und am Nachmittag trafen wir uns alle auf einen Kaffee, Kuchen und Spaziergang wieder.
Am Abend, du ahnst es, liebe Leserin, lieber Leser, ging es wieder auf's Feuerwehrfest. Diesmal spielte eine Band und es war voller als tags zuvor. Und wir mittendrin.
Am Sonntag morgen ging es dann für Rosa und Nicole schon sehr früh zurück nach Frankfurt. Frank fuhr ein Stück mit der Rodachtalbahn, einer Museumsbahn ab Nordhalben Bahnhof, wurde von Christofer am Mauthaus aufgenommen und kam dann zu Chrissi und mir nach Wallenfels. Dort waren Chrissi und ich bereits zum Frühstück im Flößerhaus aufgeschlagen und warteten auf die beiden.
Wir verbrachten noch etwas Zeit miteinander, dann traten Frank und Christofer die Heimreise nach Leimen an, während wir, Chrissi und ich, antraten, die Schlossbergkapelle in Wallenfels zu erklimmen. Nach unserem "Abstieg" ging es noch einmal auf einen Snack ins Flößerhaus, welches an diesem Wochenende ein Fest feierte, und im Anschluss trat Chrissi die Heimreise nach München an.
Für mich ging es wieder nach Nordhalben und so war ich pünktlich zur Parade der Feuerwehr zurück. Einschließlich Kaffee und Kuchen. Hatte ich schon erwähnt, dass Kuchen in dieser Region, in allen Varianten selbstgebacken, eine wahre Gaumenfreude ist? Sicher? Habe ich? Ok, ich wollte nur sicher gehen. Bon Appétit.
Tag 38 - Das Fest beginnt
Fr, 07.06.2024, Weitere Gäste aus ganz Deutschland finden nach Nordhalben und das Feuerwehrfest beginnt
Während ich am Freitag noch im Space den ein und anderen Termin wahrnahm, empfahl ich meinen beiden Gästen, sich die Festung Rosenberg in Kronach, verbunden mit einer Führung, anzuschauen. Ich selbst habe diese Tour gemacht und kann sie nur jedem empfehlen.
Unterdessen reisten am Nachmittag Rosa und Nicole vom Haus der Nachhaltigkeit aus Frankfurt / Main an. Geplant war ursprünglich ein Workshop am Nachmittag, allerdings war das Wetter - nach Tagen des Regens - so herrlich schön, dass wir spontan entschieden, den Laptop zugeklappt zu lassen und uns statt einem Workshop lieber einem leckeren Stück Kuchen zu widmen.
So geschah es dann auch. Wir stimmten uns mir Frank und Christofer ab, welche ebenfalls für einen Kuchen in entspannter Atmosphäre des Cafe Leitsch in Steinwiesen, zu haben waren. Die Auswahl war - wie immer - riesig.
Am heutigen Abend war von unserer Gruppe geplant, die zu Beginn des Projektes angesetzten "G’stopftn Rumm" bei Uwe Egers zu probieren. So waren wir gegen 19 Uhr in der Egersmühle in Wallenfels zum Essen verabredet.
Ich schlug dies auch meinen Gästen vor und alle waren begeistert und wollten uns begleiten. Und während sich Frank und Christofer mit Rosa und Nicole kennenlernten, war noch ein weiterer Gast auf dem Weg nach Nordhalben. Christine aus München, an diesem Tag von der Zentrale ihres Arbeitgebers aus NRW kommend, hatte sich unserer Runde für drei Tage angeschlossen.
Als Chrissi gegen 18:45 Uhr eintraf und ihr Hotel in Nordhalben bezog, sammelten wir anderen uns ebenfalls und fuhren im Anschluss gemeinsam nach Wallenfels, um auf die restlichen Space-Bewohner und vor allem auf Uwe und unsere "G’stopftn Rumm" zu treffen. Nach dem Treffen und gemeinsamen Essen ging es auch schon wieder nach Nordhalben zurück.
Und was dann folgte... waren drei unglaublich schöne Abend und Tage.
Tag 37 - Alles strömt nach Nordhalben
Do, 06.06.2024, Ideen-Präsentation, Frank und Christofer treffen ein
Heute nun war es soweit. Eine mit einem regionalen Unternehmer ausgearbeitete Idee wurde dem verantwortlichen Personenkreis vorgestellt. Dazu kamen die Bürgermeister der drei Gemeinden Nordhalben, Steinwiesen sowie Wallenfels sowie der Steinwiesener Unternehmer Rainer Kober sowie weitere Begleiter in den Nordwald Space nach Nordhalben.
So präsentierte ich - zusammen mit meinem zukünftigen Partner - meine im Rahmen des Work.Land.Life Projektes ausgearbeitet Idee. Da noch in der Planungs- resp. Finalisierungsphase befindlich, möchte ich jetzt jedoch noch nichts weiter verraten. Sei dir aber gewiss, dass du es hier erfahren wirst, wenn es denn damit losgeht.Los geht es jetzt außerdem - mit dem Start in ein Wochenende, welche sehr interessant zu werden versprach. Am Abend reisten Frank und Christofer aus Leimen (bei Heidelberg) an und wir waren am Abend im Hotel Post in Nordhalben zum Essen verabredet.
Nach dem Essen ging es dann noch auf eine Tour durch die beteiligten Gemeinden Steinwiesen und Wallenfels, bevor wir wieder in Nordhalben eintrafen und uns nach einem langen Tag der Nachtruhe widmeten.
Tag 36 - Floß bauen in Wallenfels
Mi, 05.06.2024, Das Team von Work.Land.Life baut ein Floß für den Kneipp-Park Wallenfels
Nach dem Floß fahren folgte nun das Floß bauen. Am heutigen spätnachmittag ging es mit dem Team aus dem Nordwald Space im Van nach Wallenfels. Der Flößer-Verein hat uns eingeladen, ein eigenes Floß zu zimmern. Dieser Herausforderung wollten wir uns natürlich stellen und uns das Spektakel keinesfalls entgehen lassen.
Gerade angekommen, waren wir auch mittendrin. Die Stämme wurden aneinander gefügt, mit Klemmen vorübergehend fixiert und im Anschluss wurden diese mit querliegenden Balken und langen Nägeln zusammengefügt.
Bei diesem Vorgang war auch Jens Korn, Bürgermeister von Wallenfels, mit von der Partie und versenkte so gekonnt den ein und anderen Nagel.
Und während hier und da noch nachjustiert wurde, wurde an anderer Stelle der Stamm von der Rinde befreit...
...um im Anschluss Einsatz beim Floßbau zu finden.
Am Ende waren wir so "im Fluss", dass wir gar noch ein zweites Floß gebaut haben, bevor es gebrautes gab. Mit einer gemeinsamen Brotzeit im Flößerhaus endete dann auch dieser unvergessliche Ausflug.
Tag 34 bis 35 - Vorbereitungen und Gemeinderatssitzung
Mo, 03.06. - Di, 04.06.2024, Vorbereitung einer Präsentation und Teilnahme an meiner ersten Gemeinderatssitzung - als Besucher
Der Montag dieser Woche startete wie der Sonntag aufgehört hat - grau und verregnet. Ein Blick in die App - es bleibt grau. Und verregnet. Jene verregnete Tage sind (für mich zumindest) auch durchaus willkommen, kann man sich so auf seine Arbeit und Sachen konzentrieren. Nichts zieht einen nach draußen und lenkt ab.
Und so war mein Montag tatsächlich auch von zahlreichen Terminen durchzogen und entsprechend schnell vorbei. Der Dienstag tat es dem Montag gleich, allerdings lag hier mein Fokus auf der Ausgestaltung einer Präsentation, welche für Donnerstag zu halten geplant ist. Und jeder, der schon mal eine Präsentation erstellt hat, weiß, dass die Struktur und der Inhalt durchaus rasch erstellt ist, die Feinheiten aber... die halten auf. Am Ende hat alles gepasst und zum Abschluss des Tages stand in Nordhalben eine Gemeinderatssitzung an, bei welcher ich also auch die anderen Probebewohner als Gäste teilnehmen durften.
Thema an diesem Abend waren die Vereidigung von Kai Deckelmann zum neuen Gemeinderat-Mitglied sowie die Wahl des 2. (Michael Wunder) und 3. (Nico Tahiraj) Bürgermeisters. Der Saal war voll und gefühlt gab es schon lange nicht mehr so viele Zuschauer, wie an diesem Dienstag Abend. Aber das kann ich wahrlich nicht beurteilen, war es doch meine erste, jemals erlebte, Gemeinderatssitzung.
Tag 31 bis 33 - Grünes Band und jede Menge Regen
Fr, 31.05. - So, 02.06.2024, Wanderung mit Bürgermeister Michael Pöhnlein entlang des grünen Bandes und Besuch von Melina & Aaron
Ein weiteres Wochenende steht vor der Tür und es unglaublich, was die Zeit hier auf dem Land rennt. Von wegen "langweiliges" Landleben. Mit dem neuen Wochenende haben sich aber auch neue Gäste angekündigt. Melina und Aaron, zwei Freunde aus Aschaffenburg.
Leider hat es sich eingeregnet und so gab es nur wenige Augenblicke, an denen es einigermaßen trocken blieb. Einen dieser Augenblicke haben wir genutzt und sind mit Teilnehmern des Projektes sowie meinen beiden Besuchern das grüne Band entlang gewandert. Die Route führte uns von Nordhalben in Bayern nach Grumbach in Thüringen. Unser Tourguide war Michael Pöhnlein, welcher uns auf der Wanderung sowohl die Geschichte der ehemaligen Teilung Deutschlands, gerade in diesem Grenzabschnitt, mit zahlreichen Details wiedergab. Darüber hinaus wusste uns Michael, welcher auch Forstwirt ist, unzähliges über die Natur, die Waldbeschaffenheit, die Herausforderungen mit dem Waldsterben, den Versuchen des Aufforstens, aber auch der Tierwelt zu erzählen. Es war eine sehr interessante, kurzweilige und vor allem lehrreichere Wanderung.
Ziel war am Ende der Wanderung das Gasthaus "Zum Frankenwald" von Sven Neukirchner. Die Zeit schien in jenem Gasthaus stehen geblieben, was sich spätestens beim besichtigen des ehemaligen Tanzsaales im Obergeschoss zeigte. Drinnen, in der Gaststube, bollerte derweil ein alter Ofen vor sich hin und umgab uns mit seiner wohliger Wärme.
Auf dem Tresen, wer kennt es nicht aus Kindheitstagen, zwei große Dosen mit Haribo, von welchen ich nach dem Essen freilich eine "süße Tüte" haben wollte. Das Essen, wir hatten entweder thüringische Bratwurst oder Linsensuppe vorbestellt, war sehr lecker. Ich hatte Linsensuppe mit frischem Brot.
Nach dem Essen gab es noch die ein und andere Runde Bier als auch einen Kaffee und gemütliches Beisammensitzen, ehe es im Anschluss wieder nach Nordhalben in den Space ging.
Der Abend verlief dann sehr entspannt. Wir waren im Restaurant Wagner in Nordhalben zu Abend essen und hatten Anfangs noch überlegt, auf "Rock am Kreisel" zu gehen, einer Veranstaltung, die an diesem Wochenende am Sportplatz in der Nähe des (Verkehrs)Kreisel stattfand.
Aufgrund des Wetter haben wir das aber nicht getan, ebenso unterließen wir es, am Sonntag, der von morgens an mehr als verregnet war, an der angebotenen "Wildbienenwanderung" teilzunehmen. Melina und Aaron haben sich so wieder auf den Rückweg gemacht, ich nutzte den Sonntag für ein paar Erledigungen im Space.
Tag 30 - Fronleichnam in Wallenfels
Do, 30.05.2024, Fronleichnamsprozession in Wallenfels - Ein in Bayern einmaliges Erlebnis
Heute war es soweit. Seit unserer Anreise wurde in unserem "Büfett der möglichen Aktionen" ein Termin immer wieder hervorgehoben und beworben. Mit Stolz und dem Verweis auf Geschichte & Tradition und erst recht in den zahlreichen Erzählungen von verschiedenen Seiten wurden wir von der ersten Sekunde an neugierig gemacht.
Die Rede ist von der Fronleichnamsprozession, welche alljährlich mit viel Aufwand und Liebe zum Detail in Wallenfels gefeiert wird.
Heute war es leider ein sehr verregneter Tag und es stand zu befürchten, dass es sprichwörtlich ins Wasser fällt. Da es aber immer wieder Regenpausen gab, fand alles wie geplant statt. Leider überraschte uns der Regen dann doch immer wieder recht stark in den unglücklichsten Momenten.
Am Ende war es aber oder vielmehr trotz des Regens eine beeindruckende Prozession mit dem wichtigen und geglückten Fahnenschwenken auf der "Schwedenbrücke".
Dabei darf sich die Fahne beim schwenken nicht verwickeln. Dies wird als schlechtes Omen gewertet, da eine Überlieferung besagt, dass es Krieg gäbe, wenn sich die Fahne verwickelt. Angeblich sollen sie sich bisher zwei Mal, 1914 und 1939, verwickelt haben.
Die ganze Geschichte, die Überlieferungen sowie den Ablauf der Prozession im Detail liest du auf der offiziellen Seite der Stadt Wallenfels.
Tag 29 - Workshop @Nordwald Space
Mi, 29.05.2024, Ein Workshop zum Thema "Businessplan erstellen"
Der Mittwoch vor Fronleichnam, einem Feiertag in Bayern, war mit Terminen und dem Tagesgeschäft versehen. Ein Businessplan musste noch vor besagtem Feiertag zur Bank, so dass der Bearbeiter, welche den Brückentag nutzte, um in einen Urlaub zu starten, diesen noch bearbeiten und an die Kollegen intern weitergeben konnte.
Wie es mit solchen Abgaben und Fristen immer ist, da kommt hier noch ein Detail, da noch etwas hinzu und am Ende wird es meist knapper, als gedacht, aber immer noch pünktlich, um weiter voranschreiten zu können. So war es auch in diesem Falle. Nach dem Kraftakt am Vormittag und dem abarbeiten der aufgestauten Sachen am Nachmittag ging es dann schon fast ruhig in den Abend, der einen von mir gehaltenen Workshop "Businessplan erstellen" zum Thema hatte.
Darin ging es darum, einmal von A-Z das Thema Businessplan zu beleuchten, anhand von Mustern zu zeigen, wie ein solcher aufgebaut ist und sich zusammen setzt und welche Software jeder nutzen kann. Dabei ging es mir vor allem auch darum, die Ungewissheit vor dem Umfang und dem Inhalt zu nehmen.
Der Start war für 18 Uhr angesetzt. Ich hatte Brot, Brötchen und Brezeln besorgt und wollte dieser als Verpflegung belegen. Daniel kam allerdings am Nachmittag schon mit dem Gedanken des gemeinsamen grillen um die Ecke und hatte, passend zum Gedanken, auch das Grillgut schon dabei.
So haben wir kurzerhand umdisponiert. Er das Grillgut, ich einen Teil der Beilagen und die Teilnehmer des Workshops mit einbezogen. So lernten sich diese auch direkt mit den anderen Probebewohnern kennen und kamen ins Gespräch.
So gestärkt starteten wir dann mit einer Stunde Verspätung um 19 Uhr in den Workshop. Da das Thema zwar hoch spannend, aber keine Raketenwissenschaft ist, kamen wir gut durch und konnten Zeit für die individuellen Fragen aufwenden.
Und diese waren echt gut. Hier konnte ich aus 20 Jahren Erfahrung und einer Menge Praxis nicht nur Antworten, sondern auch gezielt Beispiele bringen, wobei sich zeigte, das Theorie (was steht im Leitfaden oder Lehrbuch) und Praxis (was interessiert eine Bank oder Investor wirklich) immer wieder zwei Paar Schuhe sind.
Am Ende hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht und wird nicht der letzte Workshop gewesen sein. Gemeinsam mit Daniel, dem Space Manager, arbeite ich an einem Programm, was aus Infoabenden, Impulse-Vorträgen sowie Workshops besteht und welche wir bis zum Frühjahr kommenden Jahres planen.
Tag 26 bis 28 - Zeitrennen & Stadtführung Wallenfels
So, 26.05. - Di, 28.05.2024, Nordhalben lässt die Motoren aufheulen und Wallenfels erzählt seine Geschichte
Die Zeit rennt. Das passt in diesem Falle im doppelten Sinne. Sowohl für meine Zeit hier im Projekt, als auch für die Fahrer, welche sich an diesem Wochenende in Nordhalben in den verschiedenen Klassen messen und gegeneinander im Zeitfahren antreten.
Für die ultraharten Fanboys von Elektrofahrzeugen war das garantiert nichts, für alle anderen aber... für die Freunde des Verbrennermotors, die den Geruch von Benzin, Öl und erst recht den röhrenden Sound der Maschinen dazu lieben, war es einen Besuch wert. Das Zeitrennen fand bei herrlichem Wetter und Sonnenschein statt. Also ideale Bedingungen für einen Ausflug an den Seitenrand der Strecke.
Danach ging es bei strahlendem Sonnenschein noch auf die Terrasse des Herzcafès auf ein leckeres Stück selbstgebackenen Kuchens und einer Tasse Kaffee. Damit ließ ich den Sonntag Nachmittag und somit auch die Woche ausklingen.
Der Montag als auch der Dienstag waren arbeitsreich und unter anderem von der Vorbereitung auf einen, von mir zu haltenden Workshop, geprägt.
Am Dienstag Abend ging es zudem nach Wallenfels, wo uns eine Führung durch den Ort mitsamt seiner Geschichte geboten wurde. Ein in diesem Bezug besonderes und einmaliges Ereignis in ganz Bayern wird mir schon sehr bald noch zuteil werden dürfen.
Das obere Bild zeigt eine alte Wehranlage, wie sie in der damaligen Zeit zum Flößen genutzt wurde. Das untere Bild zeigt eines der noch verbliebenen Sägewerk an der Hauptstraße nahe des Zentrums von Wallenfels. Beides sehr typisch für die Region, welche vom und mit dem Holz lebt.
Tag 25 - Floßfahrt über die Wilde Rodach
Sa, 25.05, Ausflug nach Wallenfels & Tradition zum Erleben
Heute ging es mit meinem Besuch, Manu & Marc, als auch den anderen Probebewohnern des Projektes nach Wallenfels. Es stand das Kennenlernen einer alten handwerklichen Tradition auf dem Programm. Das Flößen.
"Früher bestand die Flößerei darin, dass man die schwimmfähigen Holzstämme, entweder einzeln oder in größerer Stückzahl verbunden, auf fließendes Wasser brachte, damit die Fortbewegung des Holzes ohne weitere Kraftvermittlung erfolgen konnte. Obwohl man später auch Waren auf den Flößen transportierte und veräußerte, war aber die Flößerei in erster Linie Holztransport. In Wallenfels hat sich seit 1977 die Touristenflößerei etabliert. Immer mehr Männer stellten sich in den Dienst der Flößerei, die dann als aktive Flößer oder Wehrsetzer zum Gelingen der Floßfahrten beitrugen. Lohn für ihre Anstrengungen sind - auch heute noch - zufriedene Floßgäste einerseits und die zünftige Brotzeit im Flößerkeller andererseits." erklärt die Stadt Wallenfels den Hintergrund auf ihrer Webseite.
Wir hatten Glück. Mit allen Gegebenheiten an diesem Tag. Das Wetter hielt aus und war entgegen der Prognose sehr gut. Es gab genug Wasser, um flößen zu können, was eine ganze eigene Philosophie darstellt, wie ich im Nachgang erfuhr.
Dafür müssen so viele Dinge, die im Wasserrecht geregelt sind, beachtet werden, dass es umso beachtlicher ist, was die vor allem sehr vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter alles berücksichtigen und beherzigen müssen. Unglaublich. Wer in diesem, unserem Land das Gefühl hat, alle Regeln im Ansatz erfasst zu haben, der mag sich gerne einmal mit den Flößern auseinander setzen. =)
Doch wie gesagt, an dem Tag passte einfach alles und so hieß es; ab auf's Floß und die wilde Rodach hinunter.
Fotos: Alle hier gezeigten Bilder wurden von Daniel Lerner, dem Manager des Nordwald Space, aufgenommen und für diese Zwecke zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank, lieber Daniel. 🤘
Mein Fazit: Es lohnt. Es macht Spaß und es ist ein Erlebnis, welches sich in Deutschland vermutlich so nicht noch einmal finden lässt.
Und wenn du mehr zur Tradition des Flößens erfahren möchtest, empfehle ich dir den folgenden Beitrag des BR.
Und wenn es jetzt dein Interesse geweckt hat, kannst du hier nach Terminen schauen und deine eigene Floßfahrt, deinen Ritt auf der wilden Rodach, buchen.
Tag 21 bis 24 - Der erste Besuch von Freunden
Di, 21.05.- Fr, 24.05.2024, Ereignisreiche Tage mit Freunden aus Rosenheim & Rodgau
Jetzt war es soweit. Nach den ersten drei Wochen meines Aufenthaltes in Nordhalben, auf Grund der Feier- sowie Brückentage im Mai und den Schulferien in Bayern, kamen die ersten Gäste zu Besuch.
Am Dienstag nach Pfingsten reisten meine engste Freundin Antje mit ihrem Mann Daniel und ihrem Sohn Theo an. Zuvor waren sie auf dem Rammstein Konzert in Dresden und nun auf der Rückreise in die Gegend von Rosenheim.
Wir hatten tolle Tage, welche sich für mich entsprechend umfangreich gestalteten. Antje und ihre Familie waren in einer Ferienwohnung in Steinwiesen untergebracht. Die drei schliefen aus und starteten mit einem gemütlichen Frühstück in ihre Urlaubstage. Ich konnte diese Zeit am Vormittag nutzen, um meiner Arbeit nachzugehen und um Termine wahrzunehmen.
Am Mittag trafen wir uns dann und unternahmen etwas gemeinsam. Dabei waren wir in Nordhalben am wandern, sowohl gemeinsam als auch die Umrundung der Ködeltalsperre, was die drei alleine unternahmen und ich dann erst danach dazu stieß und wir gemeinsam nach Kronach zum Essen fuhren.
Am Donnerstag haben wir uns Kronau noch einmal in Ruhe angeschaut. Gestartet sind wir dabei oben auf der Festung Rosenberg mit einer Führung und Besichtigung der Festung sowie des Museums.
Die Geschichte der Festungsanlage, welche nie erobert wurde / werden konnte, war sehr interessant. Die Vorgehensweise des Aufbaus, die Hintergründe, die 12-14 Meter dicken Mauerwerke der Verteidigungswälle und Außenmauern. Der Gang durch die unterirdischen Gänge und Verteidigungsanlagen mit all den ausgefeilten und durchdachten Bauelementen waren unglaublich.
Dazu hatten wir das Glück, eine sehr engagierte Führerin gehabt zu haben, die seit 20 Jahren Führungen auf dieser Festung macht und über sehr viel Detailwissen verfügte. Und trotz oder gerade aufgrund ihrer langen Tätigkeit sprühte sie bei ihren Erzählungen immer vor Begeisterung. Man merkte ihr an, dass sie ihren Job - und die Festung Rosenberg - liebt.
Falls du noch nicht auf der Festung Rosenberg in Kronach warst und einmal vor Ort bist, besuche diese auf jeden Fall. Und wenn sich die Gelegenheit ergibt, nimm auf jeden Fall an einer Führung teil. Es lohnt sich.
Und während sich Antje, Daniel und Theo am Freitag morgen wieder auf den Weg nach Rosenheim machten, brachen parallel Manuela und Marc, zwei sehr sehr gute Freunde in Rodgau (bei Frankfurt am Main) auf, um mich für ein paar Tage zu besuchen. Am späten Nachmittag eingetroffen, wurden sie ebenso herzlich vom Rest unserer Gemeinschaft Willkommen geheißen und - Danielle hatte für uns Alle gekocht - waren zum Essen eingeladen.
Danach ging es noch etwas raus in die Natur und an jenem Abend war es besonders nebelig und so hüllte der Nebel den Frankenwald rund um Nordhalben in sein weiß-graues Gewand.
Tag 20 - Deutscher Mühlentag 2024
Mo, 20.05.2024, Besuch und Schneidtag in der Teichmühle Steinwiesen
Was mir auf dem Land bewusster wird, sind die zahlreichen "Tage", die es für alles mögliche gibt. Oder anders formuliert, ich nehme diese auch in der Stadt wahr, aber es gibt ein anderes Angebot. Der internationale Museumstag gestern ist in Berlin oder Hamburg freilich ganz anders aufgestellt, als mit nur (aber immerhin) einem Museum in Nordhalben.
Dafür ist der deutsche Mühlentag allein auf Grund der fehlenden (oder mir nicht bekannten) Mühlen gar nicht überall möglich. Hinzu kommt, dass Tradition hier in der Gegend und dies sicherlich stellvertretend für alle ländlichen Regionen und Gebiete in unserem Land, ein besonderer Stellenwert beigemessen wird und diese Traditionen somit auch erlebbar gemacht und gelebt werden.
Oft sind es Vereine und zahlreiche Ehrenamtlich aktive Menschen und Personengruppen, welche sich dafür begeistern und einsetzen. Die Freude, den Spaß und auch die Hingabe, mit welcher diese dann auch zu Gange gehen und mit welchem Stolz sie berichten, ist grandios.
So durfte ich heute die Teichmühle in Steinwiesen besuchen und das alte Handwerk, wie zu seiner damaligen Zeit üblich, hautnah erleben. Mit dabei waren einige meiner Mitbewohner aus dem Space und deren Familien, die teilweise über Pfingsten angereist sind und uns bei den Aktivitäten begleitet haben, ebenso wie Interessierte aus der Umgebung und hier lebende Menschen. Die Ur-Steinwiesener, Wallenfelser oder Nordhalbener im übertragenen Sinne.
Was ich an diesem Tag sah und was sich als Ereignis und als Erlebnis richtig interessant gestaltete, lässt nur erahnen, wie schwierig und herausfordernd es zur damaligen Zeit - nur mit Muskel- und Wasserkraft umgesetzt - gewesen sein muss. Die Erklärungen der Teichmühlen-Historiker (so nennen ich die Mitglieder des Vereins hierfür ehrenvoll) gaben uns inhaltlich und mit der Vorführung, dem aktiven Sägen von Baumstämmen zu nutzbaren Brettern, einen hervorragenden Einblick, sowohl in die Arbeits- als auch die Lebensweise.
Wie ich vom Steinwiesener Bürgermeister Gerhard Wunder, welcher den Schneidmühlentag von Beginn an begleitete, erfuhr, ist die Teichmühle in Steinwiesen auch heute noch aktiv und wird für Schneidarbeiten gegen eine entsprechende Vergütung sowie Mitwirken des Auftraggebers, genutzt.
Im Anschluss an die Vorführung, den vielen Erklärungen und Einblicken, gab es noch eine Flößertypische Brotzeit und - erwähnte ich schon, dass in Oberfranken das Bier daheim ist? - einen Gerstensaft.
Tag 19 - Internationaler Museumstag 2024
So, 19.05.2024, Besuch des Klöppel- und Heimatmuseums Nordhalben
Der Pfingstsonntag verlief relaxt. Wie das Pfingst-Wochenende begann, so war es auch heute. Nass, kalt und grau. Ich habe ausgeschlafen, in Ruhe gefrühstückt und mich dann mit Daniel einigen Themen gewidmet sowie einige E-Mails bearbeitet. Irgendwas gibt es immer zu tun und nach draußen zog mich anfänglich nichts.
Zwischendrin schaut Jens, ein Nordhalbener Unternehmer, vorbei und so entstand hier und da ein Gespräch bei einem Kaffee oder einer Coke.
Am Nachmittag klarte es etwas auf. Zumindest der Regen setze aus und mein Plan war es, am internationalen Museumstag diesen auch zu nutzen und einmal das in Nordhalben beheimatete Klöppelmuseum zu besuchen, welches auch ein Heimatmuseum beinhaltet.
Als ich eintraf, saßen Jürgen, seine Frau und Tochter nach einer Filmvorstellung bei Kaffee und Kuchen zusammen. Ich kenne Jürgen und seine Frau aus einem Workshop von Daniel und so kamen wir ins Gespräch. Freilich nicht ohne selbst einen Kaffee und Kuchen vor mir zu haben.
Wir haben über vieles gesprochen, unter anderem auch über das Work.Land.Life-Projekt, meinen Hintergrund und Inhalte meines Workshops, denn die drei werden auch Teilnehmer von diesem sein.
Als die drei aufbrachen, setze sich Johanna, die Leiterin des Museums sowie zwei Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr Nordhalben auf einen Kaffee dazu. Wir sprachen ebenfalls über das "Landleben auf Probe" Projekt, über den Co-Working Space, die Historie Nordhalbens sowie über die Entwicklungen der letzten Jahre und die aktuellen Herausforderungen.
Die Zeit verflog nur so und ich habe bisher noch nichts vom Museum gesehen. Dafür nahte sich aber das Ende der Öffnungszeit und ich mochte zumindest das Heimatmuseum, welches auf Grund der Nähe zur ehemaligen innerdeutschen Grenze sehr auf dieses Thema abzielt, gesehen haben. Zumal es die vorerst letzte Möglichkeit war, denn dieser Bereich ist ab jetzt für einen Umzug in andere Räumlichkeiten geschlossen.
Die Ausstellung des Klöppels habe ich nicht mehr geschafft, aber ich bin ja noch ein paar Tage hier. Und dann gibt es ja auch noch das selbst gebraute Bier mit einem Bezug dazu... Du darfst also neugierig bleiben.
Am späten Abend ging es in die Nacht hinein dann noch auf eine Runde über die umliegenden Dörfer des Frankenwalds. Dabei entstanden einige Bilder, welche ich parallel auf Instagram oder in meinem Status geteilt habe.
Ich habe während dieser Tour Orte und Punkte gesehen, welche ich morgen direkt noch einmal bei Tageslicht ansteuern möchte. Dann gibt es wieder tolle Eindrücke und Impressionen für dich zu sehen. Beeindruckendes aus dieser schönen Region des Oberen Rodachtal.
Tag 18 - Workshop-Vorbereitungen und ein Lokalderby
Sa, 18.05.2024, Start ins Pfingstwochenende und das Spiel des FC Nordhalben gegen den 1. FC 1920 Wallenfels
Der Start ins Pfingst-Wochenende war grau, nass-kalt und irgendwie ungemütlich. Mich störte es nicht, da mit Daniel, dem Leiter des Nordwald Space den ganzen Vormittag zusammen am Ausarbeiten und Erstellen unserer beider Workshops und Produkte für ein Angebot im Nordwald Space waren.
Ich habe bisher 4 Anmeldungen für meinen Workshop am 29.05.2024 zum Thema "Businessplan erstellen". Da ich weiß, dass wenigstens ein Teilnehmer eine Nachfolge plant, habe ich entsprechende Elemente eingearbeitet, die das Thema gezielt aufgreifen.
Danach gab es Mittagessen. Hierfür hatte federführend Stephi, einen sehr leckeren Salat zubereitet und so fanden wir uns in der Küche ein, trafen den ein und anderen Mitbewohner als auch Besuch und stärkte uns, bevor es am Nachmittag dann zum Sportplatz für das Lokalderby des FC Nordhalben gegen den 1. FC 1920 Wallenfels ging.
Daniel spielt für den FC Nordhalben, stand an diesem Tag verletzungsbedingt allerdings nur am Seitenrand des Spielfeldes und durfte leider nur zusehen.
Gegen Ende lachte dann auch kurz die Sonne. Aber auch nur sie und der 1. FC 1920 Wallenfels, welcher das Spiel mit 6:2 für sich entschied. Herzlichen Glückwunsch Wallenfels.
Für mich ging es dann noch einmal ins Umland, da gerade eine Regenpause war und so mag ich noch ein paar Eindrücke mit dir teilen.
Kommt schon, die Durchführungsverordnung zum Thüringer Waldgesetz hätte aber auch ausgeschrieben werden können. Es ist ja noch a weng Platz auf dem Schild vorhanden, gell ^^
"Eckhard, ich glaub die Russen sind da."
Tag 17 - Pünktlich zum Pfingst-Wochenende - der Regen kehrt zurück
Fr, 17.05.2024, Ein normaler Bürotag, einsetzender Regen sowie ein schöner Streifzug durch die Umgebung am frühen Abend
Gestartet ist der Freitag mit einem Online-Meeting mit den Kollegen des Frankenwald Tourismus, welchem wir beiwohnen und den aktuellen Themen lauschen durften.
Bei mir stand dann in Folge noch eine weitere Videokonferenz mit einer Mandantin und ihrem Bankberater an, bevor es ans wegarbeiten einiger Aufgaben ging. Am frühen Nachmittag gab es eine "Skill-Pill" von Leonie vom Haus der Nachhaltigkeit in Frankfurt zum Thema "Bürokonzepte – wie nennt man sie und gibt es etwas Neues?" Das war in 15 Minuten einen knackige und informative Beleuchtung des Themas und ich freue mich schon auf die kommenden Termine und vor allem die weiteren Themen.
Der Freitag Nachmittag verlief dann sehr entspannt. Eine große Erreichbarkeit vor dem Pfingstwochenende war nicht mehr zu erwarten und umgekehrt kam auch bei mir nicht mehr viel rein. Also habe ich noch etwas Schreibkram erledigt, ein paar E-Mails versandt und dann, als es eine Regenpause gab, diese genutzt, um noch eine Runde in der freien Natur zu drehen.
Auf diesen Rundgang nehme ich dich jetzt gerne mit, lasse einmal mehr Bilder sprechen und wünsche dir schöne Pfingsten.
Tag 16 - Christoph Diel
Do, 16.05.2024, Ein beeindruckendes Gespräch im Rahmen der Bayerischen Gründungstage 2024
Heute war der Dritte und damit offiziell letzte Tag der Bayerischen Gründungstage 2024. Und für diesen hatte sich ein Interessent angemeldet, welchen ich dir unbedingt vorstellen möchte.
Christoph, so sein Name, kommt aus der Ecke von Dachau und so haben wir uns nicht persönlich im Nordwald Space getroffen, sondern per Videokonferenz zusammengefunden.
Christoph hatte diesen Termin gebucht und ich hatte zu Beginn keine Vorstellung, was an Ideen und welches Gründungsvorhaben auf mich zukommen würde.
Zum besagten Termin erzählte Christoph von seiner derzeitigen Tätigkeit, seinem geplanten Umzug nach Memmingen und was er so vorhat.
Christoph ist Sozialpädagoge und in der Suchberatung für den kmfv - Katholischer Männerfürsorgeverein München e.V. tätig.
Er plant eine Gründung in den Bereichen Persönlichkeitsentwicklung & Kommunikation, Job-Coaching sowie Suchtberatung.
Christophs Themengebiete bieten unwahrscheinlich viel Potential. In unserem Gespräch hat er mich mit auf eine spannende Reise genommen. Sein Mindset begeistert und so haben wir weit über das ursprünglich geplante Zeitfenster gesprochen und uns ausgetauscht. Schnell wurde mir klar, dass es insbesondere beim Thema Sucht das braucht, was Christoph ausstrahlt – einen verlässlichen Ansprechpartner, Fachlichkeit und Empathie.
Die klare sowie urteilsfreie Sicht und hoffnungsvolle Einstellung auf dieses doch eher schwere Thema, gefielen mir. Christoph hat hierüber eine Menge Berufserfahrung, wie ich sehr schnell merkte. Sein Anliegen ist: Menschen zu begleiten, die in ihrem Leben etwas verändern oder sich weiterentwickeln wollen.
Job-Coaching – Das hat mein Gesprächspartner vor Jahren selbst mal gemacht und so ist er zu dem gekommen, was er heute macht – Menschen beraten, begleiten und letztlich zu dem zu führen, wofür sie wirklich brennen. Christophs Leben zeigt, dass es sich lohnt Neues zu wagen, Lebenserfahrung zu sammeln und zu dem zu streben, wofür man brennt.
Bei ihm sah das so aus: Wirtschaftsschule, Industriekaufmann, Auslandsaufenthalte in Israel, Australien und Belgien, Mitarbeiter bei McDonalds, Teilstudium in Theologie und Philosophie, Altenpflege und seit 8 Jahren eben sein Weg als Sozialpädagoge und Berater. Parallel macht er seinen Abschluss als psychologischer Berater in Schematherapie und wird ab nächsten Monat noch eine Ausbildung als Coach und Supervisor in Motivierender Gesprächsführung starten. Irgendwie ein Mann, der Job-Coaching nicht bloß aus trockenen Büchern heraus machen kann.
Mir erscheint, dass qualifiziertes Job-Coaching eine unterschätze Chance unserer Zeit ist. Nicht nur die Erfordernisse zu Neuorientierungen sind heute höher denn je, auch das Entdecken ungenutzter Potentiale birgt enorme Möglichkeiten mit sich und könnte als „Win-Win-Effekt“ für den Einzelnen als auch die Gesellschaft bezeichnet werden.
So ist es für mich schlüssig, dass Christoph sein Angebot mit dem Bereich Persönlichkeitsentwicklung & Kommunikation abrundet. Bei näherer Betrachtung haben die Themengebiete durchaus hohe Schnittmengen. Letztlich möchte er sich zukünftig auch als Referent im Bereich Motivierende Gesprächsführung aufstellen.
Damit wird er sich in Kürze intensiv in seiner beginnenden Coach und Supervisoren-Ausbildung beim GK Quest Institut in Heidelberg befassen.
In unserem kurzweiligen Gespräch erkannte ich schnell das Potential und sah direkt erste Ansätze, Christoph zu unterstützen. Und so gilt es jetzt sein Vorhaben auf den Weg zu bringen, zu vernetzen, umzusetzen und aufzubauen.
Dich, lieber Leser, möchte ich aufmuntern, gar auffordern, ihn ebenfalls zu unterstützen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste; verlinke dich und folge Christoph Diel auf LinkedIn und verfolge seinen Verlauf.
Die zweite Möglichkeit ist, wenn die Themen zu dir oder dein Umfeld passen, in Kontakt mit ihm zu treten. Tauscht euch ungezwungen aus und sprecht über eure Bedürfnisse.
Ich wünsche dir, lieber Christoph, dass du erfolgreich gründen und starten wirst und das du vielen Menschen helfen kannst. Ich unterstütze dich sehr gerne dabei und wünsche dir alles erdenklich Gute dafür.
Tag 15 - Stadtrundgang & Heimatmuseum
Mi, 15.05.2024, Stadtrundgang und Besichtigung des Heimatmuseum Steinwiesen
Tag 2 der Bayerischen Gründungstage 2024 und damit ein Bürotag mit diversen Gesprächen, Terminen und Aktivitäten im Rahmen der Gründungstage als auch meinem regulären Tagesgeschäft.
Umso mehr die Vorfreude, am Abend mit dem Team nach Steinwiesen zu fahren, um an einer Stadtführung teilzunehmen. Das Wetter war traumhaft an diesem Tag. Sonne satt und um die 25 Grad. Also raus und das schöne Wetter zum Abend hin ausnutzen.
So ging es mit Margrita Baaser und ihrem Schatz an Wissen um die Stadtgeschichte einmal durch Steinwiesen. Vor allem die Tradition der Flößer und wie sich die Gemeinde im Laufe der Zeit entwickelt hat resp. zu dem geworden ist, was sie heute ist, war interessant zu hören.
Interessant war die Geschichte, wie einst die Wirtshäuser ihr Bier kühlten. Das geschah in Felsenkellern, die oftmals auf der anderen Seite der Stadt lagen. Jedes Wirtshaus hatte seinen eigenen Keller. Jeden Winter wurde ein großer Eisblock vom Berg geholt und in den Keller gebracht. Das Klima in dem Felsenkeller ist so, dass der Eisblock den ganzen Sommer über ausreichte und auf diese Art das Bier kühlte.
Diese Felsenkeller-Zugänge sind immer wieder zu sehen und teilweise noch begehbar.
In diesem Felsenkeller (rechte Tür Bild oben) war ein Wasserauffangbecken (Bild unten) errichtet, was das aus dem Fels heraustretende Wasser auffängt, sammelt und z.B. als Gießwasser nutzen lässt.
Weiter ging es durch den Ort Richtung Ortsmitte mit dem Marktplatz vor dem Rathaus, der Kirche, dem Pfarrheim sowie dem Heimatmuseum, welches wir im Anschluss besuchten.
Impressionen aus dem Heimatmuseum der Marktgemeinde Steinwiesen in Oberfranken.
Apropos Backformen... Ein leckeres Stück Kuchen wäre jetzt genau mein Ding. Ich mache mich mal auf den Weg. Backe, backe Kuchen, der Bäcker hat gerufen...
Tag 14 - Start der Bayerischen Gründungstage 2024
Di, 14.05.2024, Gründen, Nachfolge & am Abend eine Jazz Session
Es gibt Tage, da braucht es gar nicht mehr. So ein Tag war heute.
Heute begannen die Bayerischen Gründungstage 2024 und ich werde die nächsten drei Tage für Gründerinnen und Gründer aus der Region im Nordwald Space in Nordhalben, inmitten des schönen Frankenwaldes, vor Ort sein und stehe allen Interessierten für ein kostenfreies Erstberatungsgespräch und bei Fragen rund um die Themen Existenzgründung, Nachfolge, Businessplan und Finanzierungsthemen als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung.
Dies ist neben einem Besuch vor Ort auch telefonisch oder per Videochat möglich. Details dazu findest du auf der Website des Nordwald Space oder auf meiner Website unter Kontakt.
Der Tag an sich verlief recht unspektakulär im Büro und ich konnte darüber hinaus einige Sachen wegarbeiten. Zum Ende des Arbeitstages hin stand noch ein letzter Termin im Kalender, eine Videokonferenz mit Frank auf der einen Seite und zwei Gründern auf der Anderen, welche die Nachfolge eines bestehenden Pflegedienstes anstreben und wir tauschten uns zur Vorgehensweise sowie den Rahmenbedingungen aus.
Frank möchte ich dir an dieser Stelle kurz vorstellen. Er ist Steuerberater aus Leimen (bei Heidelberg) und auf Pflegeberufe, Pflegedienste und Pflegeheime spezialisiert.
Mit Frank darf ich mittlerweile schon 9 Jahre zusammenarbeiten und möchte mich auf diesem Wege einmal ganz herzlich bei dir bedanken. Da ich weiß, lieber Frank, dass du dieses Tagebuch hier liest und verfolgst, darf und möchte ich es auch so direkt sagen.
Was aber noch viel schöner ist; ich darf dich bald mit deinem Mitarbeiter Christofer in Nordhalben begrüßen. Welches Wochenende das ist und was es damit auf sich hat, das erzähle ich allen anderen Lesern in den nächsten Tagen.
Viel spannender war der jetzt noch folgende Abend. Denn nach dem Ende der offiziellen Bürozeit wollte ich raus. Die Beine vertreten, das schöne Wetter auskosten, vielleicht runter nach Wallenfels fahren und etwas Essen gehen. Martin aus Steinwiesen hatte leider keine Zeit, ihn hatte ich zuerst gefragt und so war ich auf den Weg in mein Zimmer, um meinen Autoschlüssel zu holen und mich auf den Weg zu machen.
In unserem Co-Living Trakt liegt das Zimmer von Klaus am Ende der Treppe, was in dem Falle der Anfang jener für mich war. Seine Tür nur angelehnt, klopfte ich und schaute bei ihm rein. Er war gerade dabei, sich fertig zu machen und auf dem Weg nach Hof zu einer Jazz Session. Man muss wissen, dass Klaus ein begnadeter Musiker ist und Jazz einst studiert und bereits auch in NYC in den einschlägigen Clubs gespielt hat.
Diese Session konnte und wollte ich mir nicht entgehen lassen. Also alle Pläne über den Haufen geworfen, eine Jacke und den Geldbeutel geschnappt, ab ins Auto gesprungen und mit nach Hof ins KKH, das Kunstkaufhaus, gefahren.
Mein Hunger war zwischenzeitlich angewachsen und ich dachte so bei mir; ich werde im KKH etwas (zu) essen (bekommen). Wie heißt es so schön? Der Wunsch war der Vater des Gedanken? Lange Rede... es gab nichts mehr. Die Küche hatte zu, weil Personalmangel. Der Inhaber, welcher auch der Koch war, stand statt dessen am Tresen und zapfte Bier.
Der Abend war grandios. Es waren zahlreiche Musiker zusammen gekommen und so entstand aller paar Stücke eine neue Zusammensetzung, die immer wieder aufs Neue und trotz der sich nicht bekannten Persönlichkeiten einen wundervollen Einklang erzielten. Es war ein Genuss und vor allem eine Freude, dem zuzuhören.
Um 22 Uhr musste die Session dann leider beendet werden. Lautstärke, Anwohner, die Gesetzgebung und so. Mir war es recht, hatte ich denn noch immer Hunger und auch Klaus war jetzt an einem Punkt, wo ihn frühere Kollegen gerne mal als "die Schlange" bezeichnet hätten. Die ganze Zeit nichts essen, dann aber eine ganze Kuh auf einmal.
Also, noch etwas geplauscht mit dem ein und anderen Besucher des KKH, dabei auch unsere Geschichte vom Work.Land.Life erzählt und tolle Menschen kennengelernt. Im Anschluss alle Instrumente wieder verpackt und im Van verstaut und ab gen Nordhalben mit dem festen Vorsatz, unterwegs noch etwas zu finden und etwas zu essen. Allein mit einem Döner wären wir fein gewesen. Wären. Du ahnst es schon....
Wir haben nichts gefunden. Nichts. Und je weiter raus auf's Land es ging, desto weniger - so war uns klar - stehen unsere Chancen. Wir waren gar bereit uns auf das Restaurant zum goldenen Bogen einzulassen, nur um etwas zu Essen zu bekommen. Wir sahen nur keines. Auch keinen Mitbewerber. Der Hunger wuchs.
Kurz nach 23 Uhr kamen wir wieder in Nordhalben an und fuhren direkt zum Restaurant Wagner durch. Licht aus. Klappe zu. Gleiches bei der Post ein paar Häuser weiter, in welchem wir zuletzt gut gegessen hatten. Ausgewachsener Hunger!
Was dann folgte... ich weiß nicht, ob es gut ist, das zu erzählen oder nicht? Ernährungsberater schlagen jetzt die Hände über dem Kopf zusammen und was Sjard Roscher dazu sagen würde, will ich besser gar nicht wissen ;)
Klaus hatte noch ein Päckchen Nürnberger Bratwürste im Kühlschrank. Dazu Kartoffelsalat. Und natürlich Ketchup, und garantiert nicht den zuckerfreien. Senf gab es keinen, der steht jetzt einmal mehr auf der Einkaufsliste.
Das Ende vom Lied, wir haben es uns des Nachts so richtig fettig gegeben. Zucker und Fett, aber ein zufriedenes Lächeln im Gesicht. Ob wir dabei ein schlechtes Gewissen hatten?
Nein!
Tag 13 - Neuzugang im Space - zumindest in kulinarischer Hinsicht und passend zu Oberfranken
Mo, 13.05.2024, Malz - das "Elixier Oberfrankens" einmal anders
Bevor ich gleich zum "kulinarischen" Neuzugang im Space Universum zu sprechen komme, noch eine Ergänzung zur Vorstellung der Nordwald Space Arbeitsplätze von gestern.
Wer hier aus der Ecke stammt, hat es freilich sofort bemerkt, manch anderer - zumindest der älteren Semester - wird sich auch noch daran erinnern... die alten Schulbänke aus Holz, die hier im Space überall noch vorzufinden und auch in Benutzung sind.
Marie mag diesen Platz. Zumindest sehe ich sie hin und wieder hier sitzen, wenn auf dem Weg ins "Turmzimmer", in welchem die Filterkaffeemaschine steht.
Wie schon berichtet, sind der Co-Working Space sowie die Co-Living Appartements in der ehemaligen Grundschule von Nordhalben entstanden. Und so verwundert es nicht, dass hier und da noch alte Relikte dieser Zeit vorzufinden und auch im Einsatz sind. Seien es die Schulbänke oder die Stühle und selbst die große Tafel ist im Gebrauch. Und wer erinnert sich da jetzt nicht voller Freude oder Graus an das (un)freiwillige Tafelwischen oder jene kratzig schiefen Töne, welche entstehen, wenn man mit der Kreide etwas falsch aufsetzt...
Jedenfalls wurden die Schulbänke einst hier in der Region produziert und hergestellt.
Die Ama Objektmöbel GmbH & Co.KG war einst in Nordhalben ansässig. Marie war es nicht. Welcher Nordhalbener, der einst hier die Schulbank drückte, erkennt sein Gekritzel wieder?
Doch nun zum "Neuzugang". Indirekt zog Alex von malzit heute bei uns ein. Alex ist der Geschäftsführer der Malzwerk Anhalt GmbH mit Sitz in Coswig / Anhalt. Als ich mit Alex zuletzt in einem Meeting war, schrieb mir parallel Rob, der Malzschmied. Und zack war der Gedanke "Malz und Malz gesellt sich gern" entstanden. Passend zum Thema Malz im Zusammenhang des Bier brauen mit Rob Smith, kam heute eine Sendung von malzit für unsere Gruppe und für Rob zum probieren.
Und ohne vieler eigener Worte, möchte ich Alex kurzerhand zitieren:
"Mit malzit kannst du ein ganz neues Frühstückserlebnis genießen. Durch unser innovatives, patentiertes Herstellungsverfahren sind wir in der Lage, dir einen frisch malzigen Aufstrich anzubieten, den es so nicht noch einmal gibt. Alle unsere Produkte sind vegan, und unsere Zutaten sind aus regionalem, biologischen Anbau.
Du wirst die Natürlichkeit förmlich schmecken ;)"
Danke Alex für deinen Support. Ich habe schon heraus gehört, dass es geschmacklich großen Anklang findet. In die Malzschmiede fahre ich dieser Tage noch einmal und bringe Rob deinen leckeren Brotaufstrich vorbei. Ich bin schon gespannt, wie er es finden wird. Bis dahin wünsche ich dir im Malzwerk viel Erfolg und gute Geschäfte.
Tag 12 - Vorstellung des Nordwald Space Teil 2
So, 12.05.2024, Wie schaut es eigentlich hier im Space aus?
Es ist der zweite Sonntag seit meiner Ankunft. Ich habe den Sonntag tatsächlich damit zugebracht, einiges wegzuarbeiten, was liegen geblieben oder mit Fristen versehen war. Darüber hinaus habe ich an der inhaltlichen Ausarbeitung meiner beiden Workshops gearbeitet, welche ich hier im Nordwald Space in der Kronacher Str. 9 in 96365 Nordhalben zum Thema Businessplan erstellen am Sa, 18.05.2024 und am Mi, 29.05.2024 anbiete. Es sind bereits erste Anmeldungen eingegangen und ich freue mich schon sehr darauf.
Die Konferenzräume, in welchen diese Workshops stattfinden werden, habe ich dir ja bereits vorgestellt. Heute möchte ich dir die weiteren Räumlichkeiten des Spaces zeigen, damit du einen Einblick als auch Eindruck von allem hier bekommst.
Die Konferenzräume habe ich dir ja bereits vorgestellt. Heute möchte ich dir die uns zur Verfügung stehenden Arbeitsplätze zeigen.
Beginnen wir in der zweiten Etage:
Dieser Space in der zweiten Etage bietet für wenigstens 3 bis 5 Arbeitsplätze mit der derzeitigen Bestückung Platz. Weiter geht es über eine Zwischen-Etage, in den dritten Stock.
Auf dieser Zwischenetage ist wenigstens ein Arbeitsplatz, der, wie du richtig siehst, eine alte Schulbank aus Holz ist. An diesem Tisch saßen sicherlich schon so manche Nordhalbener. Vielleicht war es der Bäcker, der Schreiner oder gar der Bürgermeister?
Doch gehen wir weiter in die 3. Etage. Dort angekommen, schaut der Space so aus:
In diesem Space habe ich bisher noch gar nicht gesessen. Wir wechseln immer mal durch, wobei der ein und andere schon seinen festen Platz mag. Ich bin da flexibel und wo es mir gerade gefällt, richte ich mir einen Platz ein. In dieser Etage allerdings bin ich dennoch wenigstens 2x täglich. Warum? Nun, in diesem Büro gibt es, wie in jedem Space, eine kleine Küchenzeile.
Und auf dieser Etage steht die einzige Filterkaffee-Maschine im ganzen Space. Also bin ich 1x dort, um den Kaffee anzusetzen und während er durchläuft, richte ich meinen Arbeitsplatz ein, gehe zum Bäcker die Straße hoch und dann bin ich zum 2x da, um mir (m)einen Kaffee zu holen. Und mit diesem Gedanken wünsche ich auch dir einen guten Start in den Tag.
Tag 11 - Borkenkäfer, Aufforstung und die Stille bei Nacht
Sa, 11.05.2024, Vom Frankenwald, den Folgen der Trockenheit & den Aktivitäten der zukünftigen Bewirtschaftung, Marktgemeinde Steinwiesen
Wer durch den Frankenwald spaziert oder radelt, wird eine wunderbare Landschaft und tolle Plätze vorfinden. Zur Realität gehören aber auch ganze Waldflächen und Gebiete, auf welchen der Borkenkäfer all sein vernichtendes Können unter Beweis gestellt hat und große Flächen hinterlassen hat, welche es jetzt wieder aufzuforsten gilt.
So ging es heute für uns raus in den Forst und zusammen mit Florian Beierwaltes, dem Gründer der Lignum Forst Management GmbH, durften wir vieles erfahren, lernen und schlussendlich auch selbst einige neue Baumsetzlinge auf der Parzelle der Marktgemeinde Steinwiesen ausbringen.
Florian Beierwaltes (2.v.l.) sowie der Bürgermeister der Marktgemeinde Steinwiesen (3.v.l.) und die Teilnehmer des Projektes Work.Land.Life mit Organisatorin Sandra Wolf (1.v.r.)
Für mich waren die Informationen und Hintergründe zu Subventionspolitik in der Wald- und Forstwirtschaft ebenso interessant wie auch die Vorgehens- und Herangehensweise bei einer Aufforstung. Über Sinn und Unsinn von politischen Ansätzen und Verfehlungen - auch und gerade in Sachen Subventionspolitik möchte ich besser kein Fass aufmachen, da reicht ein Blick nach Berlin, um das desaströse Ausmaß an Inkompetenz und verstörter Logik zu erfassen.
So wie es im Handwerk die Meisterpflicht für gewisse Handwerke gibt oder für bestimmte Berufsgruppen eine Zulassungsvoraussetzung benötigt wird, so braucht es meiner Meinung nach auch eine Kompetenzbefähigung und Nachweise für Regierungsvertreter. Dies darf parteiübergreifend verstanden werden. Die Versäumnisse reichen weit zurück.
Es liegen seit Jahrzehnten Fakten auf dem Tisch, passiert ist wenig und wird nicht viel mehr, wenn nicht vor Ort mit viel Eigeninitiative selbst in die Hand genommen. Und das geschieht in einigen Teilen des Landes, mit tollen Beispielen und ebenso hier im Oberen Rodachtal - Hand in Hand mit der hiesigen Kommunalpolitik, wo der Bürgermeister auch selbst zum "Göttinger Fahrradlenker" greift und Bäume pflanzt, was ich als ehrlich empfand, da keine TV-Kameras oder sonstigen Pressevertreter vor Ort waren, es also kein gestellter Termin war, sondern es ernsthaft um den Bestand und somit auch um die Attraktivität der Erholungs- & Urlaubsregion, aber auch um den Wirtschaftswald, welcher ein Stück weit die DNA dieser Region darstellt, geht.
Wer jetzt rätselt, was ein Göttinger Fahrradlenker ist, dem sei gesagt, dass es sich hierbei um einen speziellen Pflanzspaten (rechts im Bild) handelt, der einst von Studenten an der Universität Göttingen entwickelt wurde.
Nach dem Pflanzen der Baumsetzlinge zog es die einen aus unserer Gruppe direkt wieder in den Wald, um an einer hier angebotenen Kräuterwanderung teilzunehmen.
Mich zog es zurück in den Space, da noch einiges zu erledigen und vorzubereiten. So finden kommende Woche, wie gestern berichtet, die Bayerischen Gründungstage statt, ebenso habe ich zwei Businessplan-Workshops geplant, welche ich am feinjustieren bin und darüber hinaus habe ich ja noch meinen Studiengang "Sustainable Finance", der meine Aufmerksamkeit erfordert.
Gegen 22 Uhr neigte sich dann aber auch mein Tag dem Ende zu und ich begab mich zum Ausklang auf einen Spaziergang durchs Dorf raus auf die Wiesen und Felder sowie in den Wald.
Es war anfangs noch herrlich mild und so tänzelte nur der Wind durchs Geäst und durchbrach hin und wieder die Ruhe und absolute Stille, welche sich in dieser Nacht ausgebreitet hatte. In Sachen Polarlichter hatten meine beiden Mitbewohner Silke und Paul mehr Glück, dafür freue ich mich aber umso mehr über diesen erlebten Augenblick.
Tag 10 - Unternehmensnachfolge - (auch) ein Thema auf dem Land
Fr, 10.05.2024, Vom Gründen, Übernehmen, Erhalten und Erweitern
Ich habe zwischenzeitlich mehrere Unternehmer der Region kennenlernen dürfen. In zwei Gesprächen ging es ganz konkret um das Thema Nachfolge, Nachfolgeregelung und Übernahme resp. Weiterführung des aufgebauten Lebenswerkes.
Dieses Thema ist bundesweit ein Thema und unterscheidet sich nicht zwischen Stadt und Land. Einzig, auf dem Land sind die Herausforderungen nochmal ein Stück größer. Das beginnt beim Fachpersonal und endet bei einem potentiellen Käufer und Nachfolger für das Unternehmen, sofern nicht in der Familie abbildbar.
Gestern habe ich mich also mit einem der beiden Unternehmer getroffen, bei welchen die Nachfolge auf dem Plan steht. Wir sprachen über die Herausforderungen ebenso wie über die Chancen und bestehenden sowie zu suchenden Optionen. Nächste Woche werden wir hier anschließen. Dann in einem erweiterten Kreis, was bestehende Netzwerke (Berater, Steuerberater, Banker, etc.) einschließt. Ich freue mich schon darauf und setze auf einen erfolgreichen Verlauf für alle Beteiligten. Vor allem für die Region.
Insgesamt ist mir aufgefallen, dass viele Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region höheren Alters sind und bereits jetzt feststeht, dass, wenn sich keiner findet, das Unternehmen definitiv schließen wird. Das betrifft den Einzelhandel und das Handwerk ebenso wie das produzierende Gewerbe. Hier schlägt der demografische Wandel nicht nur zu, sondern auch durch. Gerade auf dem Land wird dies sofort spürbar, viele Alternativen gibt es nicht. Oftmals gar keine.
Hier sind neue Ansätze und Denkweisen gefragt. Einen Teil wollen wir, die Gäste des Nordwald Space, in den nächsten Wochen dazu beitragen. Aber selbst, wenn morgen eine Idee auf dem Tisch liegt, wird es noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis diese umgesetzt ist und greift. Das ist eine große Herausforderung für die Region.
Gemeinsam mit Daniel Lerner, dem Leiter des Co-Working Space, überlegen und skizzieren wir Konzepte und Ansätze, wie wir - zumindest unseren Teil - aktiv dazu beitragen können. Ein Ansatz ist ganz klar die Vermittlung von Wissen. Wissen und Netzwerk. Das sind zwei Komponenten, welche Türen öffnen.
Oberfranken ist Innovationsort. Das möchten wir fördern und weiter ausbauen.
Und so möchte ich auf die Bayerischen Gründertage, welche vom 14. bis 16. Mai 2024 stattfinden hinweisen. An diesen drei Tagen werde ich im Nordwald Space für Gespräche und Informationen rund um das Thema Gründung, Start-up, Unternehmensnachfolge resp. Unternehmensübernahme sowie zu Fördermitteln, Zuschüssen und Finanzierungsformen bereit stehen und auf deine Fragen eingehen.
Wenn du nicht in den Space kommen kannst, stehe ich dir auch gerne für ein Telefonat oder einen Videochat zur Verfügung. Buche hier deinen Termin für ein persönliches Gespräch mit mir. Ich freue mich auf unseren Austausch.
Diese Möglichkeit der Terminbuchung steht dir natürlich jederzeit und auch außerhalb der Bayerischen Gründertage zur Verfügung.
Tag 9 - Christi Himmelfahrt
Do, 09.05.2024, Ein Feiertag in Nordhalben
Mein Tag begann wie üblich recht früh. Für 09 Uhr war ein Meeting mit dem Team angesetzt, in welchem wir uns zum aktuellen Stand und unserer Aufgabenstellung (beschrieben in Tag 3) ausgetauscht und alle bisherigen Gedanken zusammen getragen haben. Darüber hinaus haben wir die nächsten Schritte und Termine abgestimmt.
Nach dem Meeting habe ich gefrühstückt, danach noch ein paar Sachen weg gearbeitet und um 13 Uhr ging es dann mit meinem Mitbewohner Klaus raus in die Natur. Erst zum großen Fliegenpilz, welcher in unmittelbarer Nähe zum Space liegt und gestern bei herrlichem Wetter und Sonnenschein auf einen Besuch und Blick ins Tal einlud.
Danach ging es runter ins Tal, zum alten Bahnhof von Nordhalben. Dort gab es erstmal standesgemäß eine gute Grillwurst und ein Bier. Danach bin ich durchs Gelände gestreift und habe ein paar Bilder gemacht, ehe es in den alten Speisewagen auf ein Stück Kuchen und einem Pott Kaffee ging.
Das der Kuchen selbstgebacken war, brauche ich hier auf dem Land nicht extra erwähnen. Sehr lecker war er. Daumen hoch!
Nach dem Zwischenstopp am alten Bahnhof ging es den Kapellenweg (K8) durchs Tal rauf in den Wald und wieder zurück. Und hier lasse ich einfach die Bilder sprechen, die dich einladen werden, doch auch einmal in den Frankenwald zu kommen.
Nach der Rückkehr am späten Nachmittag im Space habe ich mit Daniel, dem Manager des Nordwald Space zusammen verbracht und wir haben über Marketing und Vertriebsideen gesprochen. Um 19:30 ging es dann in die Alte Post auf ein gutes Schnitzel mit Butterspätzle. Und wie es auf dem Dorf so ist, trifft sich alles irgendwann im Wirtshaus.
Und so trafen auch wir auf bekannte Gesichter, gesellten uns zum Tisch jener und kamen umgehend mit weiteren Bewohnern ins Gespräch und in den Austausch. Und so neigte sich der Abend entspannt dem Ende zu. Keinesfalls am Ende bin ich mit dem Projekt und so darfst du auf die nächsten Tage und den weiteren Verlauf gespannt sein.
Tag 8 - Die erste Woche liegt bereits hinter mir
Mi, 08.05.2024, Pressekonferenz in Steinwiesen und Workshop in Nordhalben
Eine Woche. Heute ist es schon eine ganze Woche. Wahnsinn. Die Zeit rennt und die Erlebnisdichte war sehr hoch. Heute ging es da schon fast ruhig zu. Am Vormittag arbeitete ich was weg und um 14 Uhr gab es dann eine Pressekonferenz mit den Verantwortlichen des Projektes im Koberhaus in Steinwiesen.
Dazu zählten der Bezirkstagspräsident Henry Schramm, Regierungspräsident Florian Luderschmid, die Bürgermeister der Marktgemeinden Nordhalben (Michael Pöhnlein), Steinwiesen (Gerhard Wunder) und der Stadt Wallenfels (Jens Korn), der Geschäftsführer von Oberfranken Offensiv, Frank Ebert und Sandra Wolf, die Projektleiterin. Weiterhin anwesend waren Rainer Kober, Namensgeber des Koberhauses sowie großer Unterstützer des Landkreis Kronach mit zahlreichen Initiativen. Sandra Heinz vom Tourismusverband Oberes Rodachtal e.V., Daniel Lerner, Manager des Nordwald Space sowie wir Teilnehmer des Projektes.
Danach ging es noch ein paar Einkäufe und Erledigungen tätigen, bevor es wieder zurück zum Space ging. Etwas essen und um 17 Uhr ging es dann bis 21:30 Uhr mit einem SEO-Workshop, gehalten von Daniel Lerner, weiter.
Im Anschluss trafen wir uns noch in der Lounge mit den meisten Mitbewohnern und ließen den Tag als auch die erste Woche bei einem Drink und Salzstangen Revue passieren.
Tag 7 - In der Privatbrauerei Malzschmied: Handwerkliche Tradition und unternehmerische Vision
Di, 07.05.2024, Privatbrauerei Malzschmied, Rob Smith, Wallenfels
Ein Gastbeitrag von Klaus Gasteiger.
Am verregneten Dienstag machte sich unsere achtköpfige Gruppe von Work.Land.Life auf den Weg zur Privatbrauerei Malzschmied in Wallenfels, einem Juwel des ländlichen Brauhandwerks, das von Rob Smith mit Leidenschaft und Hingabe geführt wird. Unsere Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern übertroffen, als wir einen tiefen Einblick in das traditionelle Brauhandwerk erhielten und sogar die Gelegenheit bekamen, unser eigenes Klöpplerinnenbier zu brauen.
Der Besuch begann mit einer herzlichen Begrüßung durch Rob Smith selbst, der uns mit stolzem Lächeln seine kleine aber feine Brauerei präsentierte. Die Atmosphäre war geprägt von einem Gefühl der Verbundenheit mit der Geschichte und den Traditionen des Brauens. Rob erläuterte uns jeden Brauschritt, von der Auswahl der hochwertigen Malze bis hin zur sorgfältigen Gärung und Reifung des Bieres.
Wir tauchten ein in die Welt der Maische, des Läuterns und des Hopfens, während Rob uns mit seinem tiefen Fachwissen und seiner Begeisterung für das Handwerk faszinierte. Jeder Schritt wurde mit Bedacht und Präzision ausgeführt, wobei die Qualität des Endprodukts stets im Mittelpunkt stand.
Im Bild von links nach rechts: Klaus, Paul, Rob und Lena.
Besonders inspirierend war jedoch Robs unternehmerische Vision, die hinter der Privatbrauerei Malzschmied steht. Trotz der Herausforderungen, denen kleine Handwerksbetriebe auf dem Land gegenüberstehen, hat Rob es geschafft, einen florierenden Markt für seine Biere zu erschließen, indem er auf solide Qualität und authentischen Geschmack setzt. Seine Hingabe zum Handwerk und seine Vision, das Brauen wieder zu einem integralen Bestandteil des ländlichen Lebens zu machen, verdienen höchste Anerkennung.
Als Höhepunkt unseres Besuchs durften wir selbst Hand anlegen und unser eigenes Klöpplerinnenbier brauen. Unter der fachkundigen Anleitung von Rob und seinem Team mischten wir die Zutaten, rührten die Maische und beobachteten gespannt, wie unser Bier langsam Form annahm. Es war ein unvergessliches Erlebnis, das uns nicht nur einen tieferen Einblick in das Brauhandwerk verschaffte, sondern auch eine Wertschätzung für die Kunst des Bierbrauens weckte. Nach der Zugabe der Hefe wird das Bier nun für ca. vier Wochen gären und wir sind gespannt auf die Verkostung Am Ende unseres Aufenthaltes Mitte Juni.
Rob Smith stammt übrigens aus Bingham - Nottinghamshire, England - der Partnergemeinde von Wallenfels. Über die 40-jährige Tradition der gegenseitigen Besuche von Big Bands und Musikkapellen der beiden Gemeinden fand er den Weg nach Wallenfels und ließ sich nach seiner Braumeisterausbildung schlussendlich hier vor einigen Jahren nieder. Aber das ist eine andere, spannende Geschichte…
Insgesamt war unser Besuch in der Privatbrauerei Malzschmied ein inspirierendes Erlebnis, das uns mit einer neuen Perspektive auf das Handwerk des Bierbrauens konfrontierte. Die Kombination aus traditionellem Know-how, unternehmerischer Vision und unerschütterlichem Engagement für Qualität macht Malzschmied zu einem wahren Juwel des ländlichen Brauhandwerks. Prost.
Tag 6 - Vom Landleben, dem Alltag und einer Maus
Mo, 06.05.2024, Ein Tag im Nordwald Space
Work.Land.Life I Landleben auf Probe. So die Überschrift, vielmehr der Titel des Projektes, welches ich derzeit mit sieben weiteren Teilnehmern begleiten darf.
Als fest stand, dass ich dabei bin und ich Freunden davon erzählte, kamen ganz offensichtlich Vorstellungen auf, die weitab derer Dinge sind, die mit dem Projekt einhergehen. Und so möchte ich dir heute einmal aufzeigen, was ich hier mache, was tatsächlich hinter dem Projekt steckt und wir mein Alltag im Allgemeinen aussieht.
„Bist du dann früh morgens im Stall Kühe melken oder musst du Unkraut zupfen?“ Diese beiden Fragen, rein stellvertretend, erreichten mich seinerzeit. Ich war anfangs irritiert darüber, weil davon nirgends zu lesen war und es ganz klar eine Assoziation von Landleben = Bauernhof zu sein scheint, bei welcher Kühe und Feld ganz automatisch dazu gehören.
Dem ist aber nicht so. Also klar, auf dem Land gibt es Felder, Wälder, Tiere. Aber im Nordwald Space, wo wir untergebracht sind und im speziellen in dem Projekt des Oberfranken Offensiv e.V. geht es um weitreichendere Dinge und strukturelle Ansätze. Das Projekt, das dem Demografie-Kompetenzzentrum Oberfranken angesiedelt ist, beschäftigt sich mit Themen des Leerstandes von gewerblichen sowie privaten Immobilien, mit Brachflächen, mit der Entwicklung von Verkehr oder der Umwelt und vor allem den demografischen Herausforderungen.
Wie in Tag 3 „Unsere Aufgabe“ beschrieben, sind wir 8 Teilnehmer, jeder mit anderen Schwerpunkten und Fähigkeiten ausgestattet, hier in der Region mit den drei teilnehmenden Gemeinden Nordhalben, Steinwiesen (Gastfreundlich) und Wallenfels (Natürlich), um Themen des Tourismus, der Gastronomie und in weiterführender Betrachtung, der Ansiedlung aufzugreifen und mit Ideen von Außen für neue Impulse zu sorgen.
Derzeit bereisen wir täglich die Gemeinden, unternehmen etwas und lernen eine Menge von Land und Leuten, um einen Eindruck zu erhalten, was es bereits gibt, was man bereits getan hat und was noch geplant ist, um darauf aufzusetzen.
Doch wie schaut mein Tag hier nun aus?
Zwischen 06:00 – 06:30 werde ich wach, stehe auf und begebe mich ins Bad. Während der erste Kaffee durchläuft, höre ich mir den „Handelsblatt Today“-Podcast mit den aktuellen Entwicklung und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft an. Die kompakt zusammengefassten Informationen dauern meistens um die 30 Minuten. Gegen 07:30 / 08:00 bin ich dann an meinem Arbeitsplatz im Space und schreibe für gewöhnlich als Erstes diesen Eintrag hier zum Vortag.
Je nach Wochentag oder was geplant ist, beginnt dann überall im Space entsprechendes Leben. Hier schlägt eine Tür, dort vernimmt man das Gespräch der Kollegen. Die Stimmen nehmen zu, ebenso der Kaffeeduft, welcher sich im ganzen Haus verteilt. Und dabei gehen ich und meine Mitbewohner unserer ganz täglichen Arbeit nach. In etwa so, wie wenn wir alle Home-Office haben.
So schaut mein Arbeitsplatz im Space aus. Ich habe mich heute im Konferenzraum 1 niedergelassen. Dieser kann auch komplett bestuhlt oder für entsprechende Meetings individuell zusammengestellt werden.
Bei der Gelegenheit möchte ich dir auch direkt den im Space zur Verfügung stehenden Konferenzraum 2 vorstellen.
Die anderen Räume im Nordwald Space, dem Co-Working und Co-Living Space in Nordhalben stelle ich dir im weiteren Verlauf noch ausführlich vor.
Mein Tag besteht also aus zahlreichen Telefonaten, Abstimmungen und Organisation von Terminen, dem Ausfüllen von Anträgen oder dem Erstellen von Business- und Finanzplanungen. Darüber hinaus findet Akquise statt, neue Mandanten melden sich und wir vereinbaren Erstgespräche und (virtuelle) Termine, ich beantworte meine E-Mails und was sonst an Aufgaben, vieles unvorhergesehen, so reinkommt.
In der Mittagspause bin ich kurz zum Nordwaldmarkt gelaufen und habe frisches Obst gekauft, während Klaus einen Couscous-Salat zubereitet hat und wir im Anschluss zusammen mit Sandra gegessen haben.
Danach ging es für mich wieder an meinen Arbeitsplatz bis ca. 17:30 Uhr. 10 Minuten später ging es dann auch schon zum nächsten gemeinsamen Termin mit Steinwiesen AKTIV, einem Verein, der sich für seinen Ort einsetzt und mit welchem wir im Austausch zu einer aktuellen Planung sind.
Gegen 22:00 haben wir dann die Veranstaltung so langsam ausklingen lassen, uns von unseren Gastgebern verabschiedet und sind gemeinsam die Rückreise der ca. 11 km zurück von Steinwiesen nach Nordhalben angetreten.
Fun Fact: Wir sind bei den Veranstaltungen oft gemeinsam mit dem 9-Sitzer Vito-Bus unterwegs. Klaus und ich sind meistens die Fahrer. Und dann gibt es noch eine Position; die Rechtsaußen. Die Rechtsaußen-Position beschreibt jene Person, die (der Bus hat vorn drei Plätze) außen sitzt und eine ganz spezielle Aufgabe hat. Im Grunde nur eine; nach Rotwild Ausschau halten, was bei Dunkelheit die Straßen auf dem Land queren könnte. Davon ist uns zwar in den ganzen Tagen bisher noch keines untergekommen, aber das Raunen der überwiegend weiblichen Mitfahrer, als einmal eine Maus sichtbar die Straße querte, war unüberhörbar. Die „arme“ Maus blieb glücklicherweise in der Mitte der Fahrbahn sitzen, ihr ist nichts passiert. Aber seither ist die Rechtsaußen-Position angehalten, (auch) auf Mäuse zu achten. Landleben auf Probe.
Tag 5 - Kultur erleben
So, 05.05.2024, Klaviermusik und Künstlerhaus
Der Sonntag, ein verregneter Tag in Nordhalben, war von einem gediegenen Start geprägt. Paul hatte etwas zum Frühstück vorbereitet, zwei Nordhalbener Jugendliche schauten auf einen Kaffee im Space vorbei und ich habe mich nach dem Frühstück in einen der Arbeitsräume, welche ich dir im Verlauf noch vorstellen werde, zurück gezogen und ein paar Sachen weggearbeitet. Danielle, meine Mitbewohnerin im Nordwald Space, tat es mir gleich.
Gegen 14 Uhr haben wir dann allerdings die Rechner kurz ausgemacht, um ein paar Meter die Straße hoch in den "Konsum 36" zu gehen. Der Name lässt es erahnen. Früher ein kleiner Lebensmittelmarkt (Konsum), danach war es ein Getränkemarkt, mittlerweile ist es ein Kunst- & Kulturtreff mit einer kleinen Galerie und einem Shop darin.
Jeden 1. und 3. Sonntag im Monat gibt es dort den Kaffeeklatsch bei Klaviermusik und so hat es auch uns (Klaus, Paul, Danielle und mich) auf ein Stück selbstgebackenen Kuchen sowie eine frische, noch ofenwarme Zimtschnecke, dazu frischen Kaffee, einen Tee oder - so meine Wahl - einen Espresso hingezogen. Bei entspannter Klaviermusik kamen wir auch mit den Einheimischen ins Gespräch. Und es gab ein Wiedersehen mit Falko. Falko ist der Hunde einer Dame aus dem Ort, welchem ich zuvor schon einmal auf der Straße begegnet und ins Gespräch gekommen war. Mit der Dame. Falko habe ich nur gestreichelt.
Nach dem Ausflug in den Konsum 36 ging es für mich nochmals kurz in den Space, während Paul zum Sportplatz radelte und Daniel, dem Leiter des Nordwald Space, welcher in der hiesigen Mannschaft spielt, zumindest in der ersten Halbzeit zuschaute. Denn die zweite verbrachte er mit Klaus und mir im "Max Haus". Das Max Haus ist das Kulturhaus Nordhalben, in welchem um 16 Uhr eine Lesung verschiedener Autoren (vorrangig aus der Region) stattfand. Das Thema dabei war die Kindheit und dabei vor allem die Schulzeit. Das Erlebte. Die Beschreibung der damaligen Zeit mit all ihren Eigenheiten und Herausforderungen sowie die Geschichte von den Wünschen und Träumen von damals und dem daraus Entstandenen.
Es war sehr kurzweilig, unterhaltsam und interessant gleichermaßen. Nicht nur einmal musste ich - unweigerlich - auch in Bezug darauf, dass unser Co-Working und Co-Living Space in der früheren Schule untergebracht ist, an die Filme von Ludwig Thoma denken. Wer sie nicht kennt, der möge mal nach den "Lausbubengeschichten" schauen. Alternativ an die "Lümmel von der ersten Bank" mit Hansi Kraus und Theo Lingen denken. ;)
Die 36 steht übrigens für die Hausnummer, denn die Antwort ist, wie du sicherlich weißt: 42.
Tag 4 - Willkommenswanderung
Sa, 04.05.2024, Willkommenswanderung in Wallenfels & KRONACH leuchtet
Heute ging es mit dem Team, Vertretern der Gemeinden und des Tourismusvereins sowie Bürgern der Region auf eine Wanderung durch den Frankenwald. Wir wanderten den Dörnach-Steig und kehrten in der Wanderhütte Herrgottswinkel ein.
"WEITE ATMEN - auf Pfaden hinauf zum Herrgottswinkel und Einblicke in das Leutnitztal oder das Tal der Wilden Rodach haben, wo heute noch die Tradition der Flößerei erlebbar ist.
Tag 3 - Unsere Aufgabe
Fr, 03.05.2024, Die Herausforderung meistern, Nordhalben
Im letzten Jahr stand das Projekt Work.Land.Life mit dessen Teilnehmern vor der Herausforderung, den Leerstand in Nordhalben zu erfassen und Ideen zu entwickeln, was sich daraus machen und wie sich der Leerstand nutzen lassen kann?
Die Herausforderungen für unser Team dieses Jahr sind, auf die drei teilnehmenden Gemeinden Nordhalben, Wallenfels und Steinwiesen bezogen, Ideen und Lösungsansätze zu entwickeln, welche die folgenden Themen aufgreifen:
Thema 1) Weiterentwicklung bestehender touristischer Angebote
Der Frankenwald ist als Wanderwald mehrfach prämiert und ausgezeichnet. Er verfügt über zertifizierte Wege und Gastgeber und bietet als Naturpark Erholung pur.
Das Obere Rodachtal ist dabei das Herzstück des Frankenwaldes mit einer Kapazität von derzeit 466 Betten.
Bestehende Angebote, welche weiterentwickelt werden sollen, sind derzeit:
a) Lieblingsplätze Oberes Rodachtal
b) Erlebnisweg in Steinwiesen
c) Kraftorte im Leutnitztal
Ab Juni wird ein Wald-Aktivpfad eröffnen und hinzukommen.
Thema 2) Gastronomie
Auch das Obere Rodachtal hat mit einer Entwicklung zu kämpfen, die bundesweit sicht- und spürbar ist. Das ist eine Gemengelage aus Gastronomiesterben, zu wenig Personal, keine Nachfolge und der Preisdruck.
Viele Betriebe haben ihren Service bereits eingestellt und so steht manch Wanderer vor einer geschlossenen Wirtschaft, Hütte oder Biergarten. Hier werden Konzepte und Lösungen gesucht, um neben dem touristischen Angebot ein "kulinarisches" zu erhalten, zu sichern oder auch wiederherzustellen.
Dabei sind die drei Gemeinden kein Einzelfall und längst ist nicht nur das Land(leben) davon betroffen. Auch in (Groß)Städten ist diese Problematik zu erkennen, greift um sich oder stellt die Handelnden vor große Herausforderungen.
Vorstellung der Tourismusregion Oberes Rodachtal von Sandra und Austausch aller Teilnehmer des Work.Land.Life-Projektes in der Lounge des Co-Working Space in Nordhalben.
Nach dem Meeting gingen wir alle unseren regulären Jobs nach und waren auf die verschiedenen Räume im Nordwald Space verteilt. Einige von uns stiegen aber auch direkt ins Thema ein und gingen die Herausforderungen an. Dabei wurden erste Ideen skizziert und Umsetzungen entworfen.
Ich bin für eine Vor-Ort-Begehung an die Ködeltalsperre gefahren und habe mir ein eigenes Bild zur Lage gemacht. Die Beschilderung vor Ort oder der geschlossene Biergarten wird dich jetzt sicherlich nicht so sehr reizen, stattdessen mag ich lieber einen Blick mit dir teilen, der einlädt, selbst einmal vorbei zu schauen. Wenn auch zum Zeitpunkt der Aufnahme Wolkenverhangen, ist es ein wunderschönes Ausflugsziel und bei Sonne und deren Spiegelung auf der Wasseroberfläche ein traumhafter Anblick.
Tag 2 - Gstopfta Rumm
Do, 02.05.2024, Rumm stopfen mit Uwe Eger in Wallenfels
Unser Tag 2 im Nordwald Space war tagsüber ohne Programm, so dass wir uns erst einmal einrichten und einleben konnten. Jeder schnappte sich einen Platz, ging seiner Arbeit sowie seinen Terminen nach und man traf sich gelegentlich an der Kaffeemaschine in der Küche.
Beim Bezug der einzelnen Apartments und dem Einräumen der persönlichen Sachen war dann doch die ein und andere Sache, der ein und andere Artikel, der fehlte, nicht bedacht wurde oder vor Ort zu erwerben geplant war.
So fand sich eine kleine Gruppe zusammen, welche mit Sandra, der Organisatorin des Projektes, zum hiesigen Einkaufsmarkt liefen und dabei den Ort zu Fuß erkunden konnten. Der Einkaufsmarkt hat seine ganz eigene, nicht uninteressante Geschichte, welche ich euch zu lesen empfehle. Möglicherweise ist das ein Modell für andere kleinere Gemeinden und Kommunen, die von der Abwanderung resp. Schließung des letzten Marktes und der letzten Einkaufsmöglichkeit betroffen sind.
Lies hier die Geschichte zur Entstehung des Nordwaldmarktes.
Nachdem wir ein paar Sachen eingekauft hatten, sind wir quer durch den Ort zurück und sind dabei auf einige Einwohner getroffen, welche uns alle herzlich begrüßt und willkommen geheißen haben. Dabei wurden wir direkt zur Chorprobe ebenso eingeladen wie zum Squash spielen im hiesigen Sportverein.
Nach diesem Ausflug zurück im Space gingen wir unseren regulären Aufgaben nach und jeder arbeitete für sich an seinen Sachen oder war weiterhin auf Entdeckungstour - zumeist mit dem Fahrrad.
Am Abend stand dann eine gemeinsame Unternehmung in Wallenfalls, einer der drei teilnehmenden und gastgebenden Gemeinden an. Das "Rumm stopfen" beim Wirt der Egersmühle, Uwe Eger. Also alle in den uns zur Verfügung gestellten 9-Sitzer Vito-Bus und die 15 km nach Wallenfels gefahren.
Zeitgleich trafen wir mit dem Bürgermeister Jens Korn, dem Bürgermeister von Wallenfels ein, welcher uns begrüßte und etwas zur Geschichte der Wallenfelser Tradition erzählte. Sinngemäß wiedergegeben:
"Die „G’stopftn Rumm“ gehören untrennbar zu Wallenfels und seiner Geschichte. Früher lebten im Tal der Wilden Rodach hart arbeitende Flößer, Holzmacher oder Weber. Es waren arme Leute, die sich zu einem Großteil von dem ernähren mussten, was ihre kleinen Gärten hergaben. Allerdings sind die Böden der Region karg, nur robustes Gemüse gedeiht hier." (Quelle: wallenfels.de)
Jens hatte noch eine Gemeinderatssitzung und verschwand, Wirt Uwe übernahm und wir hatten die Aufgaben des Abends: Rumm stopfen.
Vorbereitungen, welche darin bestand, das Gemüse zu schälen und in kleine Würfel zu schneiden.
Das "stopfen", der namensgebende Teil des Ganzen ist das Zerkleinern der vorgeschnittenen Würfel mit dem "Stopfmesser", welches durch wiederkehrendes "stopfen" in einem Kasten aus Hartholz, immer feiner zerkleinert wird.
Abschließend kommen die klein gestanzten Gemüseschnipsel in ein Behältnis, es wird Salz hinzugefügt und mit einem Stopfer zusammengedrückt. Danach kommt ein Deckel drauf und das Ganz ruht für 5-6 Wochen. Danach ist es verzehrfertig.
Nachdem die Rumm "gstopfta" waren, wurde bei herzhafter Küche und noch einem Bier aus Rob's Brauerei (über ihn werdet ihr noch lesen im Verlauf) ein frisch g'zapftes, während ich ein weiteres regionales alk-freies Scherdel Bier aus Hof probierte.
Jens kam nach seiner Gemeinderatssitzung noch auf ein Floßmeister Pilsener dazu und so hatten wir noch einen entspannten Ausklang bei Erzählungen zur Historie des Ortes sowie der Geschichte der Flößer, von welcher er und Uwe einiges zu erzählen hatten. Gegen 22:30 ging es dann wieder zurück zum Space, wo wir in der Lounge einen Ausklang des Tages fanden.
Wenn du jetzt mehr über die Wallenfelser Tradition der "Gstopfta Rumm", welche übrigens zu den 100 besten Genussorten Bayerns zählt, erfahren möchtest, so lege ich dir die Website der Stadt Wallenfels sowie folgenden Beitrag über Uwe Eger des BR (Bayerischer Rundfunk) ans Herz.
Auf die Tradition. Auf Wallenfels. Auf Oberfranken.
Zum Wohl!
Tag 1 - Ankunft
Mi, 01.05.2024, Ankunft in Nordhalben
Am 1. Mai begann mein Tag gegen 06:30 Uhr und dann hieß es erst einmal, dass Auto zu laden und alles für die kommenden 6 Wochen einzupacken. Wer mit dem Auto reist, kennt möglicherweise das Phänomen, dass irgendwie alles wichtig erscheint und noch einen Platz findet. Immer wieder fragend, was wohl meine Kollegen machen, welche mit dem Zug anreisen, stopfte ich hier noch was rein und dort noch was bei. Wozu nimmt man schließlich den Wagen? Dazu noch bei der aktuellen Wetterlage.
Gegen 12:00 ging es dann zum Aschaffenburger Hauptbahnhof, um Klaus abzuholen und mitzunehmen. Klaus ist ein Teilnehmer aus Mainz und hatte sein Gepäck bereits das Wochenende zuvor in den Space gebracht, so dass er jetzt mit leichtem Handgepäck reiste und Platz bei mir fand.
Wir hatten eine entspannte Anreise und sind nach knapp 260 km kurz nach 15 Uhr in Nordhalben angekommen. Erwartet wurden wir bereits von Daniel, dem Leiter des Nordwald Co-Working Space sowie einem Kamera-Team des ARD, die für die Sendung "Raus aufs Land" drehen.
Nach der Begrüßung, dem freundlichen Willkommen heißen und einem ersten Kaffee, ging es auch direkt raus auf die Gass', um einen zweiten Eindruck vom direkten Umfeld zu bekommen.
Impressionen der unmittelbaren Umgebung
Die Kirche ließen wir im Dorf und machten uns zurück in den Space, wo nach und nach die weiteren Teilnehmer des Projektes eintrafen.
Mit dabei sind neben Klaus und mir, Steffi aus Darmstadt, Silke aus Lübeck, Paul, Marie und Danielle aus Berlin sowie Lena aus München.
Im Verlauf des späten Nachmittags haben wir unsere Zimmer bezogen und uns am Abend zum gemeinsamen Essen getroffen, was in einem gemeinsamen Austausch und Vorstellung der einzelnen Teilnehmer sowie zwei jungen Nordhalbener, die spontan vorbei kamen, ausklang.
Abschließend gab es noch eine Führung durch den Space und den zahlreichen Möglichkeiten des Schaffens, der Ausstattung und Technik, welche ich in den kommenden Tagen noch ausführlicher vorstellen werde.